Beleuchtung mit System: Flexibles Licht dank Schienenstrahlern und Stromschienen

Das Ziel eines flexiblen Lichtkonzepts erreicht man oft über die Schiene: Schienensysteme sind vielseitig und anpassbar. Lichtberater Michael Schleef erzählt, warum das so ist und was Sie beachten müssen.

Schienenstrahler punkten mit Flexibilität, wie in diesem Projekt bei einer Shopbeleuchtung zu sehen. (Foto: Prediger Lichtberater)

Schienensysteme gibt es etwa seit Ende der Sechzigerjahre. Den Anfang machten Hochvoltsysteme, später folgte die Niedervolttechnik, die neue Schienen und die zeitweise sehr beliebten Seilsysteme ermöglicht hat. Auch wenn letztere deutlich aus der Mode gekommen ist, sind die klassischen Schienensysteme sowohl in privaten als auch im gewerblichen Bereich immer noch weit verbreitet – zu Recht.

Warum sollte man Schienensysteme zur Beleuchtung nutzen?

„Mit Schienensystemen gab es erstmals die Möglichkeit, akzentuierte Beleuchtung auch in Privaträumen zu realisieren“, weiß Michael Schleef, Lichtberater im Showroom Hamburg. Zuvor hatte sich die Beleuchtung daheim oft auf eine einzelne Pendelleuchte oder Deckenleuchte in der Mitte der Decke beschränkt. Bedarfsgerechte Lichtplanung, die die persönlichen Bedürfnisse in ein individuelles Lichtkonzept übersetzt, war im privaten Bereich nahezu unbekannt – anders als heute.

Schienensysteme können in jedem Raum und Bereich der Wohnung sinnvoll eingesetzt werden – solange die Raumgröße es zulässt. „Es ergibt natürlich wenig Sinn, in einem kleinen Nebenraum eine Stromschiene zu installieren“, gibt der Lichtexperte zu bedenken. Dort lässt sich die Beleuchtung einfacher mit Mehrfachstrahlern realisieren. Davon abgesehen spricht aus Sicht des Lichtberaters jedoch nichts gegen Schienensysteme – auch im privaten Bereich.

Drei Schienen auf einem Bild: Die Pendelleuchten über dem Esstisch sind ebenso an einer Stromschiene montiert wie die Strahler im Vorder- und Hintergrund. (Foto: Prediger Lichtberater)

Was sind die Vorteile von Schienensystemen?

Der größte Vorteil, den ein Schienensystem zur Beleuchtung mit sich bringt, ist die Flexibilität, und das in mehrfacher Hinsicht. Mit nur einer Stromquelle sind mehrere Lichtquellen möglich. Das eröffnet dem Lichtkonzept gerade im Bestand neue Möglichkeiten: Auch wenn nur ein einzelner Deckenauslass vorhanden ist, steht einem Lichtdesign mit mehreren Leuchten nichts im Wege.

Flexibel lassen sich die Leuchten zudem unkompliziert entlang der Schiene verschieben: Man muss sich nicht auf eine Positionierung festlegen. Das macht Schienensysteme sehr beliebt gerade im gewerblichen Bereich, etwa in Büros oder bei der Shopbeleuchtung. Vielseitig sind Schienensysteme aber auch mit Blick auf die Leuchtentypen, denn man ist nicht auf den klassischen Schienenstrahler beschränkt. Michael Schleef: „Mittels Adaption sind auch Pendelleuchten an der Schiene montierbar.“

Gerade bei der direkten Beleuchtung eröffnet all das ungeahnte Möglichkeiten: Sie können Strahler nah an die Bereiche und Objekte heranbringen, die Sie ausleuchten wollen. „Nur im Theater geht das Licht lange Wege“, veranschaulicht der Lichtberater. Ein Spot, der durch den halben Raum strahlt, ist in Sachen Lichtstrom, Abstrahlwinkel und Ausrichtung eingeschränkt, auch die Blend-Gefahr steigt. All das entfällt, wenn das Licht des Schienenstrahlers keine großen Distanzen zurücklegt.

Welche Nachteile haben Schienensystemen?

Eventuelle Nachteile von Schienensystemen erledigen sich nach Erfahrung von Lichtberater Michael Schleef nach einer kurzen Gewöhnungszeit fast von selbst: „Einige Kunden haben die Befürchtung, sich eine optisch auffällige und damit störende Konstruktion an die Decke zu montieren.“ Zugegeben: Schienenstrahler sind auffälliger als Einbaudownlights, die in der Decke verschwinden. Allerdings weiß Michael Schleef: „Das ist ja mit allem Neuen so: Anfangs fällt es auf, dann gewöhnt man sich daran, und nach wenigen Wochen hat man sich daran gewöhnt und nimmt es kaum mehr als störend wahr.“ Zudem gibt es mit Blick auf Farbe und Form der Leuchten eine große Auswahl: Für nahezu jeden Einrichtungsstil gibt es passende Leuchten und Schienen.

Ähnlich schnell gewöhnt man sich an die Höhe des Aufbaus. Schiene und Leuchte ragen in den Raum hinein und nehmen ihm einige Zentimeter an Höhe. Das ist meist nicht tragisch, bei besonders niedrigen Räumen sollte man jedoch darauf achten, dass man kein Hindernis schafft.

Geschickt verlegt: Diese Stromschienen sind seitlich an die Querbalken montiert. So verschwinden Sie je nach Perspektive vollkommen aus dem Blickfeld. (Foto: Prediger Lichtberater)

Was ist technisch zu beachten?

Rein aus technischer Sicht ist das, was man beachten muss, nicht komplizierter als bei anderen Leuchten: Ausmessen und Skizzieren sind die ersten Schritte. Hierbei wird auch die Frage beantwortet, ob die Schiene direkt an der Decke befestigt oder abgependelt werden soll. Das nächste Kästchen zum Abhaken sollte die gewünschte Steuerung sein: Beim Umbau im Bestand wird einem diese Entscheidung oft von der vorhandenen Installation abgenommen, ansonsten gibt es hier eine breite Auswahl inklusive DALI-fähiger Systeme. Solche Installationen plant man jedoch äußerst selten ohne Fachmann.

Im Kontext der Steuerung stellt sich auch die Frage, wie viele sogenannte Phasen die Schiene haben soll. Im Endeffekt bildet jede Phase einen eigenen Stromkreis, der separat angesteuert werden kann. Für Ihr Lichtkonzept bedeutet das: Mit einer 1-Phasen-Schiene schalten Sie alle Leuchten gleichzeitig, mit einer 3-Phasen-Schiene können Sie drei Leuchtengruppen unabhängig schalten etc. Auch wenn es im Beleuchtungsbereich keine Ideal-Standard-Lösungen gibt: Mit einer 3-Phasen-Schiene liegen Sie häufiger richtig als daneben. Zumal viele Schienenstrahler, darunter die aus dem prediger.base-Sortiment, mit dem 3-Phasen-System kompatibel sind.

Für Ihre Lichtinstallation brauchen Sie drei Komponenten: Eine Einspeisung, die die Schiene mit Strom versorgt, die Schiene(n) selbst sowie passende Leuchten. Den Schienenstrang verlegen Sie mit Eck-, Kreuz- und T-Verbindern. Achtung: Denken Sie immer an Endkappen, mit denen Sie die Stromschiene vor direkter Berührung schützen!

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Um die Ecke gedacht: Die Schiene in diesem Shop ist U-förmig verlegt und orientiert sich an den Wänden des Geschäfts. Das Sortiment ist so immer perfekt inszeniert. (Foto: Prediger Lichtberater)

Smarte Leuchten statt smarter Schienen

„Smart Home“ ist auch im Beleuchtungsbereich ein wichtiges Thema. Für Schienensysteme hat der Lichtberater allerdings eine klare Empfehlung: „Der bessere Weg ist, die Leuchten smart zu machen und nicht die Schiene.“ Paradebeispiel sind die Schienenstrahler von CHRISTOPH, erkennbar an Zusatz „track“: Über das integrierte WiZ-Modul kann jede Leuchte separat geschaltet und gedimmt werden. Mehrere Leuchten können Sie zu Gruppen zusammenfassen und jederzeit abrufbare Lichtszenen programmieren. Auch WiZ-fähige Leuchtmittel gibt es, die Leuchten mit Fassung im Handumdrehen in smarte Leuchten verwandeln. So entsteht eine individuelle und bedarfsgerechte Lichtinstallation.

Kombination aus Schiene und Downlights: Die Einbaustrahler sorgen für ein gleichmäßiges Beleuchtungsniveau. Die Schienenstrahler am Rand der abgehängten Decke sorgen für gezielte Akzente. (Foto: Prediger Lichtberater)