Welches Lichtdesign im Wohnzimmer? Tipps für die richtige Wohnzimmerbeleuchtung
Im Wohnzimmer sind das visuelle Erlebnis und die Empfindung von Licht entscheidend. Die funktionalen Aspekte der Beleuchtung rücken hier etwas in den Hintergrund. Eine gutes Lichtdesign im Wohnzimmer schafft eine behagliche Atmosphäre. Zudem sollte das Lichtkonzept flexibel sein: Wenn Sie ein Buch lesen, brauchen Sie ein anderes Licht als beim Serienmarathon, und wieder andere Beleuchtung ist beim gemütlichen Gespräch gefragt. Bei der Wahl Ihrer Leuchten für das Wohnzimmer sollten Sie all dies berücksichtigen.
Wie Sie Räume wahrnehmen, hängt von Größe und Position der Fenster und damit von der natürlichen Belichtung ab. Das Sonnenlicht und sein Wechsel im Laufe des Tages- und Jahreszeiten beeinflusst die Atmosphäre. Während Sie den Lauf der Sonne nicht beeinflussen können, lässt die künstliche Beleuchtung sich planen: Stimmen Sie verschiedene Lichtquellen aufeinander ab, damit das Licht so wirkt, wie Sie es wünschen.
Welche Lichtfarbe im Wohnzimmer?
Im Wohnzimmer ist normalerweise eine gemütliche und entspannte Stimmung gefragt. Deshalb empfehlen wir eine warmweiße Lichtfarbe mit 2700 K. Idealerweise kann die Lichtfarbe der Beleuchtung im Tagesverlauf angepasst werden: Tagsüber unterstützen die Leuchten das Sonnenlicht, am besten mit neutralweißem Licht, abends wechselt die Lichtfarbe zu einem wärmeren Ton.
Die Lichtfarbe der einzelnen Lichtquellen sollten Sie aufeinander abstimmen. So entsteht ein harmonischer Gesamteindruck, der wiederum den wohnlichen Charakter des Raumes unterstreicht.

Wie hell sollte das Licht im Wohnzimmer sein?
Wie hell es in einem Raum sein muss, ist weniger eine Frage des Lichtdesigns als mehr eine Frage der ausgeführten Tätigkeiten: In der Küche brauchen Sie mehr Helligkeit als im Flur, am Arbeitsplatz schreibt der Gesetzgeber mindestens 500 Lux Beleuchtungsstärke vor. Im Wohnzimmer genügen meist geringere Beleuchtungsstärken zwischen 100 und 150 Lux. Wie immer gilt: Der Richtwert muss Ihrer Wahrnehmung standhalten. Sehr helle oder dunkle Oberflächen (Möbel, Wände, Decke und Boden) können das Empfinden stark verändern, und auch mit zunehmendem Alter nehmen Sie Helligkeit anders wahr. Ihr individuelles Lichtdesign muss sich daran orientieren.
Die Beleuchtungsstärke exakt zu berechnen, ist alles andere als einfach: Neben Lichtstrom und Abstrahlwinkel der Leuchten müssen Raumhöhe, Reflexionsgrad der Oberflächen und vieles mehr beachtet werden. Sie können die Beleuchtungsstärke jedoch überschlagen, indem Sie den Lichtstrom aller Leuchten durch die Raumgröße (in m²) teilen. Achtung: Das Ergebnis ist nur ein grober Näherungswert und berücksichtigt unter anderem keine sich überschneidenden Lichtkegel. Sie bekommen allerdings eine ungefähre Idee, ob das Lichtdesign für Ihr Wohnzimmer zu hell oder zu dunkel ist.
Wohnzimmer-Beleuchtung: Direktes oder indirektes Licht?
Die emotionale Wirkung des Lichts hängt von vielen Faktoren ab. Ein Faktor ist die Lichtcharakteristik: Strahlt das Licht direkt oder indirekt, beides oder diffus-allgemein?
Die Wahl der richtigen Lichtcharakteristik für Ihr Wohnzimmer ist keine „entweder-oder“-Entscheidung: Nutzen Sie die Lichtverteilung, die für die jeweilige Lichtaufgabe am besten geeignet ist, und kombinieren Sie wenn nötig. Deckenfluter und Lichtvouten zaubern ein sanftes Raumlicht als Allgemeinbeleuchtung, Strahler und Spots dienen der Akzentbeleuchtung am Wohnzimmertisch und dem Lesesessel oder lenken den Blick auf Bilder und Kunstwerke. Tischleuchten oder kleine Kugelleuchten bilden als Lichtobjekte eine dekorative Beleuchtung.

Wie plane ich ein lebendiges und dynamisches Lichtkonzept?
Im Rahmen unserer Lichtberatung begleiten wir Sie auf Ihrem Weg zum richtigen Licht. Gerade bei Neubauten oder größeren Umbauten lohnt es sich, die Lichtberater so früh wie möglich hinzuzuziehen. Wenn Sie erstmal auf eigene Faust planen oder eine bestehende Beleuchtung optimieren wollen, lohnt es sich, folgende Punkte zu beachten.
Abwechslung durch mehrere Lichtquellen und Lichtpunkthöhen
Eine einzelne Lichtquelle ist oft nicht genug, um einen kompletten Raum angemessen auszuleuchten. Sie sollten von vornherein mehrere Lichtquellen planen und dabei neben der Lichtintensität auch die Höhe der Lichtpunkte variieren. Ein Beispiel wären Downlights, die in der Decke eingebaut sind, kombiniert mit einer Pendelleuchte, einer Stehleuchte und schließlich einer dekorativen Tischleuchte.
Nutzen Sie unterschiedliche Lichtverteilungen
Nur indirektes Licht wirkt leicht flach und langweilig, nur direktes Licht kann einen unruhigen Eindruck hinterlassen. Es ist schwer, mit nur einer Lichtcharakteristik ein ausgewogenes Lichtkonzept zu planen. Deshalb: Nutzen Sie verschiedene Lichtverteilungen im Lichtkonzept. Im Fokus sollte dabei immer die jeweilige Beleuchtungsaufgabe stehen.
Diverse Lampen und Installationen erfüllen mehr als einen Zweck: Das indirekte Licht einer Voutenbeleuchtung dient der Allgemeinbeleuchtung und hat gleichzeitig eine dekorative Funktion. Ein Deckenfluter sorgt für Raumlicht und lenkt mit den unterschiedlichen Leuchtdichten an der Reflexionsfläche auch subtil die Aufmerksamkeit.
Ein Spiel von hellen und dunklen Zonen sorgt für Spannung
Nicht jeder Winkel des Raums sollte gleichmäßig hell erleuchtet sein. Spielen Sie mit Licht und Schatten sowie mit helleren und weniger hell beleuchteten Bereichen, um Spannung und Abwechslung zu erzeugen. Licht lenkt Aufmerksamkeit - sorgen Sie an den Bereichen, die Sie betonen wollen, also für mehr Licht.
Schaffen Sie Lichtszenen durch separat steuerbare Leuchten
Das Wohnzimmer wird vielfältig genutzt, und das Lichtkonzept sollte diese Vielfalt widerspiegeln. Besonders flexibel sind Sie, wenn die Leuchten einzeln oder in Gruppen schaltbar und dimmbar sind. Schon bei drei Leuchten im Raum - zum Beispiel Deckenleuchte, Standleuchte und Tischleuchte - haben Sie zwischen "alle an" und "alle aus" noch sechs weitere Kombinationen, die Sie zu individuellen Lichtszenen komponieren können.