Orientierung und Inszenierung Die optimale Beleuchtung für Ihren Flur
Der Flur ist das Aushängeschild der angrenzenden Räume. Zwar zählt er zu den sogenannten Funktionsräumen, doch er kann deutlich mehr. Hinter der Eingangstür empfangen Sie im Flur Ihre Gäste, die hier den ersten Eindruck von Ihrer Immobilie erhalten - gutes Licht ist deshalb besonders wichtig.
Funktionsräume brauchen eine andere Beleuchtung als Wohnräume. Im Flur halten Sie sich deutlich kürzer auf als im Wohnzimmer oder Schlafzimmer. Neben der Aufenthaltsdauer ist die Bauform des Flurs entscheidend für die Planungsziele Ihres Lichtkonzepts: Lang oder kurz? Gerade oder verwinkelt?
Hinzu kommt, dass Flure oft keine Fenster haben und so das Tageslicht komplett fehlt. An die Qualität der künstlichen Beleuchtung stellt das besondere Anforderungen.
Das Licht vermittelt zwischen den Bereichen
Das Licht im Flur hat eine Übersetzungsfunktion: Es vermittelt zwischen den angrenzenden Räumen und Bereichen. Allein deshalb sollte man den Flur nicht auf die Rolle eines notwendigen, aber eher ungeliebten Knotenpunktes reduzieren. Auch wenn es ein subtiler Effekt ist: Je angenehmer der Übergang zwischen den einzelnen Räumen ist, desto wohler werden Sie sich in Ihrer Wohnung generell fühlen.
Für das Lichtkonzept bedeutet das: Den Übergang für die Augen sollten Sie möglichst leicht gestalten. Zu starke Unterschiede etwa bei der Lichtfarbe oder der Helligkeit sind anstrengend und ermüdend - Sie sollten daher versuchen, sie zu vermeiden. Orientieren Sie sich bei Lichtfarbe und Lichtstrom daher an den Räumen, die der Flur verbindet.
Die meisten Räume im Haus haben Fenster und damit Tageslicht, im Flur hingegen herrscht oft nur künstliche Beleuchtung. Das kann die Lichtplanung für den Flur herausfordernd machen. Idealerweise sind Ihre Leuchten im Flur regelbar und dimmbar. Tagsüber, wenn die angrenzenden Räume vom Sonnenlicht durchflutet sind, sorgt eine helle Beleuchtung für einen sanften Übergang. Abends und nachts dient ein schwächeres, gedimmtes Licht der Orientierung.
Willkommen Zuhause: Der Eingangsbereich
Eine Sonderstellung bei der Flurbeleuchtung nimmt der Eingangsbereich ein. Hier erwartet man eine besondere Emotionalität: Bei den Bewohnern stellt sich idealerweise ein Gefühl des Nach-Hause-Kommens ein, Besucher sollen sich willkommen fühlen. Eine warmweiße Lichtfarbe erleichert dieses wohnliche Gefühl ungemein.
Als Bonus darf es an der Wohnungstür oder Haustür gerne ein bisschen repräsentativ sein: Mit Pendelleuchten setzen Sie ein gestalterisches Statement - vorausgesetzt, der Flur ist ausreichend hoch. Hell erleuchtete Flächen wirken optisch weiter entfernt als dunkle Flächen - diesen Effekt können Sie nutzen, um den Eingangsbereich größer wirken zu lassen. Achten Sie allerdings darauf, dass er nicht zu grell wird.
Im Flur gilt ebenso wie überall: Das Licht darf nicht blenden. Achten Sie deshalb bei Einbauleuchten und Aufbauleuchten auf die Entblendung. Bei Wandleuchten sollten Sie die Lichtpunkthöhe entsprechend planen: Eine gute Höhe liegt bei 180 cm. Gerade wenn Sie Wandleuchten nutzen wollen, sollten Sie so früh wie möglich mit der Planung starten, damit Sie die nötigen Auslässe festlegen können.