Die Vorzüge der Lichtplanung skizzenhaft dargestellt am Beispiel eines gut eingerichteten Esszimmers
Ratgeber Wohnraum-Beleuchtung

Lichtplanung zu Hause

Was müssen Sie bei einem Lichtkonzept für Ihre eigenen vier Wände beachten? Hier verraten wir Ihnen unsere wichtigsten Tipps und Tricks aus über 100 Jahren Erfahrung mit Licht in seiner Anwendung und erläutern die Grundlagen der Lichtberatung.

Das richtige Licht für jeden Raum
Egal ob die neue Beleuchtung für einen separaten Bereich, einen einzelnen Raum oder ein ganzes Haus gesucht wird: Unser Lichtberatungs-Team findet die ideale Beleuchtung!

Das kleine Einmaleins der Lichtplanung für den Wohnbereich

Licht einen Wohlfühlfaktor zu nennen, ist untertrieben: Licht ist der Schlüssel zu atmosphärischen Räumen. Das passende Lichtdesign verleiht einem Raum Persönlichkeit - aus einem Wohnzimmer wird ein Zuhause, aus dem Schlafzimmer eine Oase der Ruhe, die Küche wird zum Tempel des guten Geschmacks. Falsch eingesetzt jedoch entfaltet Licht eine kalte und ausladende Wirkung. Dagegen haben Möblierung und Architektur es schwer. Genau hier setzt eine gute Lichtplanung an.

An den Wohnbereich schließen Essbereich und die offene Küche an. Die Pendelleuchten nehmen die Gestaltung aus dem Wohnzimmer auf. Einbau-Downlights sorgen für gezielte Lichtakzente an Wänden und auf der zentralen Kücheninsel. (Foto: Prediger Lichtberater)

Licht ist nicht gleich Licht: Jedes Lichtkonzept orientiert sich an den jeweiligen Gegebenheiten und Bedürfnissen. Standardlösungen? Gibt es nicht. Allerdings: Es hilft, die Grundbegriffe zu kennen. Mit diesem Ratgeber soll das Vokabular dafür geschaffen werden, sodass wir eine gemeinsame Sprache sprechen, wenn es um Beleuchtung und Lichtplanung geht.

Nach der Lektüre haben Sie idealerweise eine Idee, an welchen Stellschrauben Sie drehen können, um mit einem spezifischen Lichtdesign die gewünschte Stimmung zu schaffen.

Für Eilige: Die wichtigsten Tipps

Sie wollen sofort mit Ihrem individuellen Lichtkonzept loslegen? Lesen Sie hier die wichtigsten Tipps für Ihre Lichtplanung:

  1. Überlegen Sie, wie Sie die Räume nutzen, wo welche Möbel stehen und welche architektonischen und Designelemente Sie betonen wollen.

  2. Prüfen Sie, wie frei Sie in der Positionierung der Leuchten sind: Müssen Sie sich an Anschlüssen orientieren? Gibt es Bereiche, die keine Installation erlauben?

  3. Planen Sie (in dieser Reihenfolge) Allgemeinbeleuchtung, Akzentbeleuchtung und Stimmungsbeleuchtung mit den entsprechenden Lichtqualitäten.

  4. Wählen Sie anhand dieses Plans die passenden Leuchten.

Sollte Ihnen all das zu viel werden: Eine professionelle Lichtberatung beantwortet viele Fragen.

Die Grundlagen eines guten Lichtkonzepts

Eine durchdachte Lichtplanung berücksichtigt mindestens drei verschiedene, jedoch nicht unabhängige Aspekte: die Ästhetik, die Funktion und die Gesundheit.

Architektur und Emotionen: Ästhetische Aspekte

Licht ist ein integraler Bestandteil der Architektur. Im besten Fall arbeiten beide zusammen und bringen sich gegenseitig zur Entfaltung. Dabei lenkt Licht Aufmerksamkeit: Gezielte Lichtakzente betonen Elemente der Architektur und des Interior Designs.

Licht wirkt zudem immer emotional: Die Kombination aus Kontrast und Schatten, Helligkeit, Lichtfarbe und anderem schafft eine besondere Atmosphäre.

Nutzung und Normen: Funktionale Aspekte

Ein Lichtkonzept berücksichtigt funktionale Aspekte: Wie werden die Räume und Bereiche genutzt, für die das Licht geplant wird? Im Wohnzimmer brauchen Sie eine andere Beleuchtung als im Homeoffice, in der Küche erfüllt das Licht andere Funktionen als im Esszimmer.

Für manche Bereiche gelten spezielle Normen und Vorschriften. Beispiel Arbeitsplatz: Je nach Tätigkeit stellt der Gesetzgeber unterschiedliche Mindestanforderungen an das Beleuchtungsniveau. Auch Schutzbereiche im Badezimmer haben Auswirkungen auf die Lichtplanung. Sie betreffen zwar nicht die Lichtqualität, definieren allerdings die Platzierung und Beschaffenheit Ihrer Leuchten.

Gesund und munter: Biologische Aspekte

Millionen Jahre Evolution haben den Menschen auf die Sonne als Taktgeber des Lebens geeicht. Daran hat auch das elektrische Licht nichts geändert.

Mit den nicht-visuellen Wirkungen von Licht beschäftigt sich die sogenannte Chronobiologie. Einigermaßen breit diskutiert werden die Auswirkungen von Licht auf den Schlaf-Wach-Rhythmus: Wir Menschen orientieren uns im Tagesverlauf an diversen Lichtqualitäten, eine dynamische Beleuchtung kann dies aufgreifen.

Lichtarten im harmonischen Zusammenspiel

Unser Lightcase im Showroom Hamburg zeigt exemplarisch unter anderem ein harmonisch beleuchtetes Wohnzimmer. Ein Paradebeispiel dafür, wie verschiedenene Lichtarten zu einem einheitlichen Lichtkonzept verschmelzen.

Lichtarten und ihre Eigenschaften

In der Lichtplanung unterscheidet man drei Beleuchtungsarten. Die Benennung variiert je nach Quelle, über eine grundlegende funktionale Dreiteilung sind sich jedoch die meisten einig.

Allgemeinbeleuchtung: Wahrnehmung und Orientierung

Die Allgemeinbeleuchtung, auch Grundbeleuchtung genannt, ist die gleichmäßige Beleuchtung des Raums. Sie wird gerne als „Licht zum Sehen“ umschrieben: Ihr geht es darum, den Raum so auszuleuchten, dass die Architektur sowie alle Gegenstände und Personen gleichmäßig erkennbar sind. Die Allgemeinbeleuchtung dient der Raumübersicht und Orientierung. Das Licht wird nicht auf bestimmte Bereiche ausgerichtet, sondern verbreitet sich im gesamten Raum.

Oft greift man bei der Allgemeinbeleuchtung zu indirekten oder diffus-allgemeinen Lichtquellen. Dieses Licht gleicht Kontraste aus, zeichnet kaum Schatten und wird als sanft und weich wahrgenommen.

Akzentbeleuchtung: Gezielte Betonung

Spezielle Sehaufgaben an einzelnen Plätzen berücksichtigt die Akzentbeleuchtung. Ihre Aufgabe ist es, einzelne Objekte oder Bereiche gezielt auszuleuchten. Sie ist das „Licht zum Hinsehen“. Architektonische Besonderheiten und Designelemente können so betont werden. Zudem widmet sich die Akzentbeleuchtung besonderen Sehaufgaben da, wo räumlich begrenzt eine erhöhte Helligkeit erforderlich ist, etwa am Schreibtisch, am Kleiderschrank oder an den Arbeitsflächen in der Küche.

Bei der Akzentbeleuchtung kommt oftmals gerichtetes Licht zum Einsatz, sprich: Strahler, Spots und Fluter. Die Lichtmenge ist deutlich höher als bei der Allgemeinbeleuchtung. Die Folge: stärkere Kontraste und Schatten.

Dekorative Stimmungsbeleuchtung

Die Stimmungsbeleuchtung oder dekorative Beleuchtung ist eine Spielart der Akzentbeleuchtung. Sie wird auch „Licht zum Ansehen“ genannt: Das Licht wirkt als visueller Reiz, setzt ästhetische Effekte und schafft so unterschiedliche Stimmungen. Dies kann durch Farben oder Bewegungen inszeniert werden. Auch Lichtobjekte, bei denen das Design mindestens ebenso wichtig ist wie das Licht, fallen unter diese Kategorie.

Nicht immer ist die Zuordnung einer Lichtquelle zu einer Beleuchtungsart eindeutig: Eine Lichtvoute, die über die Reflexion an der Decke den Raum beleuchtet, zählt zur Allgemeinbeleuchtung und hat gleichzeitig einen dekorativen Charakter.

Anschauliche Darstellung der Bedeutung von Lichtplanung anhand eines Raumes mit unterschiedlichen Lichtfarben
Unterschiedliche Lichtfarben in einem Raum (v.l.n.r.): Warmweißes Licht, neutralweißes Licht und tageslichtweißes Licht.

Lichtfarbe und Farbtemperatur

Lichtquellen senden ihr Licht in unterschiedlichen Spektralfarben aus, mal kontinuierlich wie die Sonne, mal begrenzter wie LEDs. Die Kombination dieser Spektralfarben ergibt ein spezifisch gefärbtes weißes Licht. Die Lichtfarbe beschreibt diese Färbung.

Wie ermittelt man die Farbtemperatur?

Messbar wird die Lichtfarbe über die Farbtemperatur, die in Kelvin (K) angegeben wird. Die Theorie dahinter: Stoffe, die erhitzt werden, geben elektromagnetische Strahlung ab – darunter auch die Wellenlängen, die wir als sichtbares Licht wahrnehmen. Modelliert man in der Theorie einen Körper, der kein Licht reflektiert, sondern lediglich abstrahlt, kann man jeder Temperatur eine spezifische Farbmischung zuordnen. Generell gilt: Je höher die Temperatur, desto blauer das Farbspektrum.

Hinzu kommt eine psychologische Komponente: Rotes Licht wirkt auf uns Menschen eher warm, blaues Licht eher kalt. Daher hat kaltes Licht eine höhere Farbtemperatur als warmes, auch wenn dies erstmal paradox erscheint. Licht mit ausgeprägten Rotanteilen (bis 3000 K) wird „Warmweiß“ genannt, Licht mit höheren Anteilen blauen Lichts „kaltweiß“. Das sehr bläuliche Licht der Mittagssonne wird als „Tageslichtweiß“ (ab 5300 K) bezeichnet. Zwischen Tageslicht- und Warmweiß hat sich die Bezeichnung „Neutralweiß“ eingebürgert.

Lichtfarbe und Lichtwirkung

Die Wirkung unterschiedlicher Lichtfarben können Sie sich beim Lichtdesign zunutze machen: Warmweißes Licht wirkt behaglich und gemütlich, deshalb eignen sich Leuchtmittel mit maximal 3000 K, besser 2700 K (sogenanntes „Warmweiß extra“) bestens für Wohnräume. Kälteres Licht hingegen erzeugt einen sachlichen und technischen Eindruck und wirkt aktivierend. Neutral- und tageslichtweißes Licht ist daher gut geeignet für Büros und Arbeitsplätze. Morgens kann kühleres Licht dabei helfen, wach zu werden, abends wirkt warmes Licht beruhigend und hilft beim Einschlafen.

Licht und Farbwiedergabe

Beim Sehen wollen Sie nicht nur Helligkeitsunterschiede erkennen, sondern auch Farben unterscheiden. Wie gut das Licht einer Lichtquelle Farben erscheinen lässt, drückt der sogenannte Farbwiedergabeindex aus (Englisch „Color Rendering Index“/CRI, auf Deutsch auch Rafür „Referenzindex allgemein“). Referenz ist das Tageslicht, dessen CRI mit 100 definiert ist. Je niedriger der Index, desto mehr weichen die Farben vom Tageslichteindruck ab.

Überall, wo es auf gute Farbwahrnehmung ankommt, ist ein hoher CRI wichtig – in der Küche, am Arbeitsplatz, in Museen oder am Kleiderschrank. Achtung: Der CRI vergleicht Lichtquellen gleicher Farbtemperatur. Der Farbeindruck unter warmweißem und kaltweißem Licht kann bei gleichem CRI stark voneinander abweichen.

Spotlight: Lichtfarben

Warmweiß (bis 3000 K): erscheint rötlich, wirkt warm, gemütlich und behaglich

Neutralweiß (3000 bis 5300 K): erscheint weiß, wirkt neutral und sachlich

Tageslichtweiß (ab 5300 K): erscheint bläulich, wirkt kalt und technisch

Warmweißes Licht ist sehr stimmungsvoll und daher gut für Wohnräume geeignet. Neutralweißes Licht wirkt ermunternd und erhöht die Kontraste, weshalb es sich optimal für den Arbeitsplatz eignet. Tageslichtweißes Licht ist für die Augen sehr angenehm, soll gesundheitsfördernd wirken und wird auch in der Lichttherapie angewendet.

Licht-Grundbegriffe, die im Zusammenhang mit Lichtplanung verwendet werden: Lichtstrom, Leuchtdichte, Lichtstärke, Beleuchtungsstärke.
Physikalische Grundbegriffe und Messgrößen auf einen Blick.

Die Wahl der richtigen Helligkeit

Auf vielen Leuchtmitteln wird der Lichtstrom im Wert Lumen (lm) angegeben. Dieser gibt an, wie viel Licht eine Quelle ausstrahlt.

Der Lichtstrom enthält keine Angabe über die Richtung, in die das Licht ausgestrahlt wird, d. h. ob ein Scheinwerfer sein Licht bündelt oder eine Lampe ihr Licht rundherum ausstrahlt. Dies berücksichtigt die Lichtstärke, die den Lichtstrom auf einen Raumwinkel bezieht (Einheit: Candela (cd)).

Wie viel Licht auf einer Fläche ankommt, wird durch die Beleuchtungsstärke ausgedrückt (Einheit: Lux (lx)). Sie bezieht den Lichtstrom auf die beleuchtete Fläche (1 lx = 1 lm/m²). Bei diversen Normen ist die Beleuchtungsstärke die entscheidende Messgröße.

Welche Helligkeit nötigt ist, hängt von den Tätigkeiten ab sowie von den Personen, die dort leben. Für eine grundlegende Orientierung genügen geringe Beleuchtungsstärken (ab 50 lx), eine entspannte Wohnzimmerbeleuchtung kommt mit 100 lx aus. Am Arbeitsplatz hingegen sollten es mindestes 500 lx sein.

Ältere Menschen benötigen mehr Licht als jüngere. Daher darf der individuelle Eindruck nie außer Acht gelassen werden.

Spotlight: Photometrische Größen und Einheiten

Lichtstrom: die in alle Richtungen abgestrahlte Leistung im sichtbaren Bereich;
Einheit: Lumen (lm)

Lichtstärke: Lichtstrom bezogen auf einen Raumwinkel;
Einheit: Candela (cd)

Beleuchtungsstärke (E): Lichtstrom bezogen auf eine Fläche;
Einheit: Lux (lx); 1 lx = 1 lm/m²

Leuchtdichte (L): Lichtstrom von einer Fläche abgestrahlt,
Einheit: Candela pro Quadratmeter (cd/m²)

Lichtplanung nach einzelnen Räumen

Ein Wohnzimmer wird anders beleuchtet als ein Arbeitszimmer, und wie Sie die Küche am besten beleuchten, hängt auch davon ab, ob es ein eigener Raum oder eine offene Wohnküche ist. Tipps und Tricks zum Lichtdesign für einzelne Räume finden Sie in entsprechenden Ratgebern.

Das richtige Licht für jeden Raum
Wohnzimmer mit Lichtvoute
Licht im Wohnzimmer
Eine moderne, offene Küche mit zentralem Tresen als Arbeitsfläche, im Vordergrund ist der Esstisch zu sehen. Downlights beleuchten die Küchenschränke, eine Lichtleiste dient der Sockelbeleuchtung des Tresens.
Licht in der Küche
Predigerhaus Badezimmer mit Badewanne
Licht im Bad: Hell und stimmungsvoll
Zentralperspektive eines Schlafzimmers: Links und rechts des Doppelbettes stehen Design-Tischleuchten auf den Nachttischen, eine dekorative Pendelleuchte sorgt gemeinsam mit einer Lichtvoute an der Wand hinter dem Bett für die Allgemeinbeleuchtung. Links ist eine große Fensterfläche zu sehen, der Schrank rechts wird durch fünf Deckenstrahler beleuchtet. (Foto: Prediger Lichtberater)
Licht im Schlafzimmer
Predigerhaus Ankleide V2 27 mit Downlights
Licht im Ankleidezimmer
Ein Garten bei Nacht: Indirekt ausgerichtete Bodenstrahler sorgen für Lichtakzente in der Vegetation, eine diffus-allgemein strahlende Tischleuchte sorgt auf der Terrasse für Helligkeit. (Foto: Prediger Lichtberater)
Licht im Garten

Erfahren Sie mehr in unseren Lichtszenen

Lernen Sie Licht in seiner Anwendung verstehen, denn gutes Licht ist der Schlüssel zu atmosphärischen Räumen. Mit unseren Lichtszenen demonstrieren wir Ihnen unterschiedliche Lösungsansätze für gutes Licht.

Unsere Showrooms: Lichtplanung vom Profi

Sie benötigen Unterstützung bei Ihrer Lichtplanung? Oder fehlt Ihnen die Produktkenntnis, um die richtigen Leuchten für Ihr Lichtdesign zu finden? Dann besuchen Sie uns in einem unserer Showrooms: Unsere Fachleute in Hamburg, Berlin, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln und München stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Der Showroom Hamburg von Prediger Lichtberater in der Außenansicht. (Foto: Jonathan Palanco)
Showroom Hamburg
Der Showroom Berlin von Prediger Lichtberater in der Abenddämmerung. (Foto: Jonathan Palanco)
Showroom Berlin
Showroom Düsseldorf
Showroom Düsseldorf
Showroom Frankfurt
Showroom Frankfurt
Die Außenansicht des Showrooms Köln von Prediger Lichtberater. (Foto: Jonathan Palanco)
Showroom Köln
Der Showroom München von Prediger Lichtberater bei Nacht in der Außenansicht. (Foto: Jonathan Palanco)
Showroom München