Beete und Pflanzen effektvoll beleuchten Ein Lichtkonzept für Ihren Garten
Sommer wie Winter, das Blütenmeer im Frühling oder die verschneite Winteridylle: Der Garten gehört zu jeder Jahreszeit zum Lebensraum des Hauses. Den Anblick des eigenen Gartens wollen Sie sicher auch im Dunkeln genießen. Ein durchdachtes Lichtkonzept, dass Innen und Außen miteinander verbindet, ist dabei unerlässlich.
Warum sollten Sie Ihren Garten beleuchten?
Die Beleuchtung erweitert den Wohnraum nach außen. Sind die Helligkeitsunterschiede zwischen Haus und Garten zu groß, so ist der Außenbereich gar nicht wahrnehmbar: Entweder dominieren Reflexionen von Innen den Blick durchs Fenster, oder die Scheiben wirken wie eine schwarze Wand, die den Blick auf die Weite dahinter versperrt.
Dem allerdings können Sie schon mit wenig und gezielt eingesetztem Licht entgegenwirken: Lichtinseln im Garten heben die Spiegelungen der dunklen Fensterflächen auf und lassen die Tiefe des Außenraums auch von innen erleben. Dafür braucht es nicht viel Helligkeit: Schon geringe Beleuchtungsstärken von 50 Lux sind ausreichend, damit der Außenraum vom Wohnraum aus optisch wahrnehmbar bleibt.
Wie viel Licht brauchen Sie im Garten?
Im Außenbereich gilt: Sie beleuchten Pflanzen und Flächen nicht exklusiv für sich. Auch die Umwelt nimmt das Licht wahr. Das schließt zum einen Ihre menschlichen Nachbarn ein, auf die Sie Rücksicht nehmen sollten. Zum anderen meint dies Tiere, insbesondere nachtaktive.
Dank energieeffizienter und platzsparender LED-Außenleuchten ist die Versuchung groß, die Flächen außen großräumig zu beleuchten. Widerstehen Sie dieser Versuchung! Für einen verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Beleuchtung sollten Sie wenige Akzente setzen. So können Sie Sichtachsen betonen, indem Sie markante Bäume und Pflanzen anstrahlen.
Auch Bodenleuchten und mobile Strahler geben Orientierung. Dabei sollten Sie jedoch versuchen, eine störende Lichtstreuung zu vermeiden: Beleuchten Sie nicht die Luft, sondern strahlen Sie Objekte, Pflanzen und ähnliches an. Wenn das Licht von unten nach oben strahlt, minimieren Sie zusätzlich die Lichtstreuung.

Licht im Garten: Unsere wichtigsten Tipps
Unsere Fachleute haben jahrelange Erfahrung mit Licht in seiner Anwendung. Aus unzähligen Lichtberatungen wissen wir: Wenn Sie das Lichtkonzept für Ihren Garten planen, sollten Sie folgende fünf Tipps beachten.
- Schaffen Sie Spannung durch helle und dunkle Zonen.
- Berücksichtigen Sie Perspektiven und vermeiden Sie Blendungen.
- Bei Gartenleuchten müssen Sie unbedingt auf die Schutzart achten.
- Planen Sie die Stromanschlüsse rechtzeitig.
- Mit mobilen Leuchten, Akkuleuchten und Solarleuchten bleiben Sie flexibel.
Außenbeleuchtung: Schaffen Sie Spannung durch helle und dunkle Zonen
So unverzichtbar es auch ist: Zu viel Licht wirkt ungemütlich. Das gilt nicht nur für Wohnräume, sondern auch für Ihren Garten. Finden Sie deshalb die richtige Balance durch das Wechselspiel aus Licht- und Schattenzonen. Der Wechsel aus hellen und dunklen Bereichen erzeugt Spannung und Atmosphäre. Setzen Sie einzelne Pflanzen, Büsche oder Bäume mit Licht in Szene – und lassen Sie ganz gezielt die Stellen daneben dunkel. So verleihen Sie Ihrem Garten mehr Tiefe.
Berücksichtigen Sie Perspektiven und vermeiden Sie Blendungen
Für drinnen genauso wie für draußen gilt: Das Licht darf nicht blenden. Bedenken Sie daher die Perspektiven, die Sie üblicherweise einnehmen, und richten Sie Ihre Außenleuchten danach aus. Eine sichere Alternative ist es, Lampen und Leuchten in Blickrichtung auszurichten.
Allerdings: Beachten Sie spiegelnde Oberflächen, um Blendungen durch Reflexion zu vermeiden. Und bedenken Sie, dass Sie eventuell nicht nur nach draußen blicken, sondern gerade bei größeren Grundstücken in der Dunkelheit auch wieder zum Haus zurückkehren. Abgeblendete Leuchte und solche mit diffuser Lichtcharakteristik sind hier eine gute Wahl.
Gartenleuchten: Achten Sie auf die Schutzart
Ihre Außenleuchten sind Wind und Wetter ausgesetzt. Damit die Gartenlichter den Einsatz unter freiem Himmel unbeschadet überstehen, müssen sie die richtige Schutzart aufweisen. Nicht jede Lampe und Leuchte ist dafür geeignet.
Die sogenannte Schutzart gibt an, wie gut elektrische Geräte vor äußeren Einflüssen geschützt sind. Gekennzeichnet wird die Schutzart mit den Buchstaben IP (für „International Protection“) gefolgt von zwei Kennziffern. Die erste Ziffer gibt an, wie gut das Gehäuse vor de Eindringen von Fremdkörpern geschützt ist. Die zweite Ziffer gibt den Schutz vor Wasser an. Welche Zahl welches Schutzniveau beschreibt, ist in deutschen und internationalen Normen festgelegt.
Für den Außenbereich empfehlen wir eine Schutzart von mindestens IP 44. Die Geräte sind damit vor Gegenständen geschützt, die größer als 1 mm sind (und damit auch gegen die meisten Insekten). Zudem besteht ein Schutz gegen Spritzwasser. Für Balkon, Loggia und Terrasse ist das oft ausreichend.
Wenn der Schutz durch eine Überdachung oder eine Wand fehlt, kann dies zu wenig sein. Für Außenleuchten, die hier eingesetzt werden, empfehlen wir Schutzart IP 65. Solche Gartenleuchten sind sowohl staubdicht als auch gegen Strahlwasser geschützt. Unter diese Kategorie fällt auch Starkregen.
Eine noch höhere Schutzart ist für Teichleuchten nötig: IP 68 zeichnet Leuchten aus, die absolut staubdicht sind sowie gegen andauerndes Untertauchen geschützt. Auch Boden-Einbauleuchten im Außenbereich sollten diese Schutzart aufweisen. So überstehen sie es auch, wenn sich bei starken Regenfällen Pfützen über der Leuchte bilden.
Planen Sie die Stromanschlüsse rechtzeitig
Gerade im Außenbereich gilt: Je früher Sie mit der Planung des Lichtkonzepts beginnen, desto besser. Zwar sind moderne LED-Leuchten sehr energieeffizient, Strom verbrauchen Sie dennoch. Die nötigen Stromleitungen müssen sicher und geschützt verlegt werden.
Bei Erdkabeln ist es eine Frage der Tiefe: 60 cm unter der Oberfläche sind die Stromleitungen vor Bodenfrost sowie vor unbedachten Spatenstichen geschützt. Unter Wegen empfehlen wir wegen der höheren Belastung eine Tiefe von 80 cm.
Spezielle Anschluss-Säulen und Steckdosen-Säulen für den Außenbereich versorgen Sie mit der nötigen Flexibilität beim Lichtkonzept für den Garten. Eine Alternative können Solarleuchten sein, mit denen Sie sich eine klassische Strom-Verkabelung sparen können.
Immer flexibel: Mobile Leuchten, Akkuleuchten und Solarleuchten
Ein gut geplantes Lichtkonzept enthält immer ein wenig Flexibilität. Ansprüche können sich ändern, und im Garten ist die Vegetation im ständigen Wandel – mal im Laufe der Jahreszeiten, mal im Laufe der Jahre. Mit sogenannten mobilen Leuchten können Sie auf diese Veränderung reagieren.
Mobile Leuchten nennt man alle Leuchten, die nicht ortsfest sind und dadurch variabel im Standort. Das schließt Akkuleuchten ein, in der Außenbeleuchtung ebenso einige Bodenstrahler und Spießstrahler, die mittels eines Erdspießes im Boden verankert werden. Letztere lassen sich typischerweise so ausrichten, dass sie die Lichtakzente immer dort setzen, wo Sie sie benötigen.

Der Nachhaltigkeitstipp für Ihren Garten: Warmweißes Licht für die Umwelt
Weißes Licht mischt sich aus allen Farben des Spektrums des sichtbaren Lichts. Die Lichtfarbe beschreibt diese Mischung genauer. In diese Beschreibung fließt auch die psychologische Wirkung mit ein: Höhere Anteile roten Lichts wirken wärmer und gemütlicher, sie werden deshalb als warmweiß bezeichnet. Je höher der Anteil blauen Lichts wird, desto kälter und sachlicher ist die Wirkung.
Um die Lichtfarbe messbar zu machen, wird ihr eine Farbtemperatur in Kelvin (K) zugeordnet. Warmweißes Licht hat eine Farbtemperatur von maximal 3000 K, bei über 5300 K spricht man von Tageslichtweiß. Zum Vergleich: In Wohnräumen typisch sind 2700 K, das entspricht etwa dem Eindruck einer 100-Watt-Glühlampe. Das Mondlicht hat eine Farbtemperatur von etwa 4120 K.
Bei der Fassadenbeleuchtung ist eventuell die optische Wirkung interessant: Weiße Fassaden, die mit eher rötlichem, warmem Licht angestrahlt werden, können einen orangen Anschein erhalten. Beliebt sind daher Leuchtmittel, die ein neutrales Weiß von ca. 4000 K abstrahlen. Der Nebeneffekt: Kühleres Licht mit höheren Blauanteilen wirkt aktivierend und stimulierend. Es hält wach, sowohl Mensch als auch Umwelt.
Bei der Beleuchtung Ihrer Vegetation verkehrt sich die optische Wirkung ins Gegenteil: Das warmweiße Licht lässt grüne Farben satter und kräftiger wirken. Zudem hat es eine entspannende und beruhigende Wirkung und stört viele nachtaktive Tiere nicht in ihrem Tagesrhythmus. Unsere Empfehlung ist daher eine Außenbeleuchtung mit einer warmweißen Farbtemperatur von 3000 oder gar 2700 K.