Die optimale Beleuchtung im Freien Beleuchtungs-Tipps für Balkon, Loggia und Terrasse
Balkon, Loggia und Terrasse sind Ihr privater Raum an der frischen Luft. Tagsüber können Sie hier Sonne tanken und abends den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Gerade bei Letzterem sorgt gutes Licht für mehr Gemütlichkeit – wenn man denn weiß, wie.
Licht auf der Terrasse und dem Balkon: Struktur für den Außenbereich
Die Aufgabe der Beleuchtung von Terrasse, Loggia und Balkon ähnelt der eines Gartens, wenn auch im kleineren Maßstab: Gezielte Akzente, die Sie mit dem Licht setzen, strukturieren den Außenbereich. Die erhöhte Leuchtdichte verringert die Reflexionen auf den Fensterscheiben, die üblicherweise den Blick von Innen dominieren, und macht so den Außenbereich wahrnehmbar. Das Licht erweitert den Wohnraum nach außen. Balkon, Loggia und Terrasse werden so zu einem Ort an der frischen Luft, der dennoch zur Wohnung gehört und dadurch privat und intim ist. Nutzen Sie es als „Open Air Wohnzimmer“ oder Schönwetter-Alternative für das Esszimmer, als kleinen Garten-Ersatz oder einfach als Ort zum Lesen oder Entspannen.
Funktion der Beleuchtung: Orientierung und Sicherheit
Richtig eingesetzt ermöglicht das Licht Orientierung. So vermittelt die Beleuchtung ein Gefühl von Sicherheit und unterstützt eine wohnliche Atmosphäre. Zudem setzt die höhere Helligkeit Aufmerksamkeitspunkte und lockt subtil zu den Lichtinseln. Das kann dekorativen Zwecken dienen, beispielsweise wenn einzelne Pflanzen oder Strukturen angestrahlt werden. Es dient jedoch auch der Orientierung: Eingänge, Durchgänge und Wege werden so hervorgehoben, ebenso wie Tische und Sitzbereiche zum verweilen.
Kontraste zwischen hell und dunkel erzeugen Spannung
Wie immer gilt auch bei der Beleuchtung der Terrasse und des Balkons: Weniger ist mehr. Gerade die Außenbereiche müssen nicht komplett ausgeleuchtet sein. Zu viel Beleuchtung würde jegliche Atmosphäre in den Abendstunden zerstören. Erst durch das gelungene Zusammenspiel von Licht und Schatten, von hellen und dunklen Bereichen schaffen Sie eine Atmosphäre.
Auch aus einem anderen Grund sollten Sie sich lichttechnisch zurückhalten bei der Außenbeleuchtung: Ihrer Umwelt zuliebe, sowohl der menschlichen als auch der tierischen. Lichtverschmutzung, die ständige Abwesenheit von Dunkelheit, ist ein ernstes Thema. Von zu viel und zu kaltem Licht werden sich nicht nur Ihre Nachbarn belästigt fühlen. Auch Tiere – von Insekten über Vögel bis hin zu Ihren Haustieren – können durch falsche Außenbeleuchtung aus dem Rhythmus gebracht werden. Wenn Ihre Außenbeleuchtung die Nacht zum Tag macht, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn um Mitternacht die Vögel zwitschern. Reduzierte Helligkeit und wärmere Lichtfarben helfen, dies zu vermeiden.
Planen Sie rechtzeitig Ihre Outdoor-Stromversorgung
Unbedingt aus dem Weg räumen sollte man das Hindernis der Stromversorgung, und zwar im doppelten Sinne: Zum einen sollte die Stromversorgung für die Beleuchtung rechtzeitig geplant werden - ob durch Auslässe für Wand- und Deckenleuchten oder durch clever platzierte Steckdosen. Je früher Sie sich mit dem Thema Licht und Elektrik befassen, desto besser können Sie Zuleitungen planen und verlegen.
Ein Ein- oder Umbau ist nicht möglich? Dann sind mobile Leuchten eine Alternative: Diese Leuchten werden über ein Kabel mit Strom versorgt, wodurch sie flexibel positioniert werden können. Einige Bodenleuchten, Erdspießstrahler und Outdoor-Standleuchten fallen unter diese Kategorie. Doch Vorsicht: Die Stromkabel dürfen nicht zur Stolperfalle werden! Akkuleuchten lösen diese Herausforderung auf elegante Weise, erst recht Solar-Akkuleuchten, die für den Außenbereich prädestiniert sind.
Überdachung, Wand, Geländer: Nutzen Sie vorhandene Flächen
Nicht jeder Balkon hat eine Überdachung, nicht jede Terrasse grenzt an mehrere Wände, die Geländer von Loggia und Balkon kommen ganz unterschiedlich daher - mal durchsichtig, mal massiv. Grundsätzlich jedoch gilt: Nutzen Sie die Flächen, die Sie zur Verfügung haben. Das können Sie im doppelten Sinne: Zum einen zur Montage von Deckenleuchten und Wandleuchten, zum anderen als Reflexionsflächen. Denn im Außenbereich gilt genauso wie im Haus: Licht braucht Reflexionsflächen, um zu wirken. Beleuchten Sie nicht die Luft, sondern strahlen Sie Wände und Decken, Boden und Geländer oder die Vegetation an.
Außenleuchten: Achten Sie auf die Schutzart
Nicht alle Leuchten sind für den Einsatz im Außenbereich geeignet. Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Fremdkörper setzen Gehäuse und Technik zu. Hier hilft ein Blick auf die sogenannte Schutzart, angegeben mit den Buchstaben IP gefolgt von zwei Ziffern. Diese geben an, wie gut das Gehäuse gegen Fremdkörper wie Staub und Schmutz (erste Ziffer) sowie gegen Wasser (zweite Ziffer) abgesichert ist. Im Außenbereich sollte die Schutzart mindestens IP 44 sein. Damit ist die Leuchte gegen Fremdkörper geschützt, die größer als ein Millimeter sind, sowie gegen Spritzwasser, worunter per Definition auch Regen fällt. Bodenleuchten, die unter freiem Himmel platziert sind, benötigen meist eine noch höhere Schutzart. Wir empfehlen je nach Standort IP 65 (was die Leuchte als staubdicht sowie geschützt vor Strahlwasser wie Starkregen auszeichnet) oder IP 67 (staubdicht und geschützt vor zeitweiligem Untertauchen).
Kerzen ersetzen keine Außenleuchten
So schön anzusehen und romantisch Windlichter und Kerzen auch sind: Sie sind kein Ersatz für Außenleuchten. Nutzen Sie sie als dekorative Elemente und lassen Sie gleichzeitig die Gartenbeleuchtung oder die Balkonleuchten ihren Lichtaufgaben nachkommen.