Inszenieren Sie Ihre Immobilie Das richtige Licht für Hauswand und Fassade
Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Und das Erste, was Gäste und Passanten von Ihrem Haus sehen, ist die Fassade. Zumindest bei Tageslicht: Wenn Ihre Immobilie auch nach Sonnenuntergang noch zu sehen sein und wirken soll, führt an künstlicher Beleuchtung kein Weg vorbei.
Fassadenbeleuchtung: Zwischen Sicherheit und Ästhetik
Die Beleuchtung Ihrer Hauswand und Fassade erfüllt zwei Aufgaben: Einerseits soll sie für Sicherheit und Orientierung sorgen. Andererseits hat das Licht eine ästhetische Funktion und soll die Immobilie wirken lassen.
Orientierung und Sicherheit hängen eng zusammen: Dank der Beleuchtung sehen sie nicht nur die Eingangstür, sondern auch eventuelle Hindernisse auf dem Weg. Und: Sie sehen, wer sich der Haustür oder den Fenstern nähert.
Wirkung und Ästhetik scheinen auf den ersten Blick weniger konkret - über Geschmack lässt sich schließlich nicht streiten. Bei genauerer Betrachtung erkennt man jedoch: Beleuchtung ist die Fortsetzung der Architektur mit anderen Mitteln. Vorsprünge, Säulen und andere Elemente, Begrenzungen des Gebäudes und der Umgebung, Zuwege, Struktur der Oberflächen und vieles mehr: All das verleiht einem Haus bei Tageslicht Charakter und Charme. Es lohnt sich, dies auch bei Dunkelheit hervorzuheben.
Gezielte Lichtakzente unterstützen die Architektur
Im besten Fall unterstützt die Beleuchtung die Aussage der Architektur und betont ihre Besonderheiten. Die Fassade großflächig anzustrahlen ist fast immer die schlechtere Variante. Nicht nur, dass dies charakteristische Besonderheiten einebnet und die Immobilie flach wirkt: Beim Blick nach draußen werden Sie schnell geblendet. Gezielte Lichtakzente hingegen werten die Architektur auf.
Wie Sie die Beleuchtung im Detail ausgestalten, hängt von der jeweiligen Fassade ab. Generell gilt: Eine interessante Struktur wie Ziegel oder Naturstein heben Sie hervor, indem Sie die Lichtquelle nah heranführen und die Fassade im flachen Winkel beleuchten. Außenwandleuchten eignen sich naturgemäß sehr gut hierfür, aber auch Bodenleuchten oder Deckenleuchten können diesen Zweck erfüllen. Das Streiflicht führt dazu, dass auch kleine Unebenheiten Schatten werfen. Das betont die Tiefe.
Umgekehrt gilt: Je frontaler das Licht auf die Fassade fällt, desto mehr werden Unebenheiten eingeebnet. In diesem Fall sollten unbedingt die Perspektiven der Bewohner berücksichtigt werden, damit die Fassadenbeleuchtung beim Blick aus dem Fenster nicht blendet.
Natürlich gibt es zwischen den Extremen „Streiflicht“ und „Frontalbeleuchtung“ eine Vielzahl von Winkeln, in denen Sie Ihre Fassade anstrahlen können. So werden Strukturen mal mehr, mal weniger betont.
Nutzen Sie Wände, Vorsprünge und das umgebende Grundstück
Wandleuchten gehören bei der Fassadenbeleuchtung sicherlich zu den Leuchten, die einem als erstes in den Sinn kommen. Es gibt sie in zahlreichen Variationen: Direkt strahlende Leuchten werfen ihr Licht auf Wände, Decken und Dachvorsprünge und den Boden, diffus-allgemein strahlende Leuchten tauchen die gesamte Umgebung in ein sanftes, kontrastarmes Licht. Wandleuchten mit einseitigem Lichtaustritt sind ebenso erhältlich wie mit zweiseitigem Lichtaustritt, bei einigen ist der Abstrahlwinkel variierbar.
Um die Fassade in einem weniger flachen Winkel anzustrahlen, könnte man mit Armen und Auslegern arbeiten, an die man Strahler und Fluter montiert. Der Nachteil: Man fügt der Architektur ein weiteres Element hinzu, das auch bei Tageslicht sichtbar bleibt. Eine Alternative bieten Bodenleuchten. Eine Beleuchtung von unten nach oben wirkt außerdem oft besonders dramatisch.
Auch Beete oder Rasenflächen im Vorgarten lassen sich für die Beleuchtung nutzen, etwa indem Sie dort Spießstrahler oder andere mobile Leuchten positionieren.
Fassadenleuchten: Achten Sie auf die Schutzart
Wie bei allen Außenleuchten müssen Sie auch bei Ihrer Fassadenbeleuchtung die sogenannte Schutzart beachten. Diese gibt an, wie gut die Leuchte vor Feuchtigkeit sowie vor Fremdkörpern geschützt ist. Eine Schutzart von IP 44 ist im Außenbereich das Minimum. Bei Bodenleuchten sind die Anforderungen noch einmal höher: Zum einen können sie bei starkem Regen unter Wasser stehen, zum anderen müssen sie auch dann halten, wenn man auf sie tritt oder sie mit dem Auto oder Fahrrad überrollt. Die Schutzart ist im Rahmen einer Lichtberatung in der Regel eines der ersten Kriterien, das die Eignung einer Leuchte bestimmt.
Der wichtigste Aspekt der Außenbeleuchtung: Die Haustür
So schön Ihre Immobilie sein mag: Das wichtigste Licht der
Fassadenbeleuchtung ist das, das die
Haustür beleuchtet. Das Licht am Hauseingang ist auch ein kaum zu
überschätzender Sicherheitsaspekt: Sie sollten in der Lage sein, sicher
und ohne zu stolpern die Tür zu erreichen sowie schnell und gezielt das
Türschloss finden zu können. Außerdem sollten Sie
auch von Innen sehen können, wer sich Ihrer Tür nähert. An der
Eingangstür kommen daher in der Regel höhere Beleuchtungsstärken zum
Einsatz.
Davon unabhängig ist die beleuchtete Hausnummernanzeige zu sehen. In
vielen Bundesländern ist diese sogar Pflicht. Auch Besucher, Briefträger
und Lieferanten, Notdienste und die Polizei freuen sich über die
entsprechende Orientierung durch eine beleuchtete Hausnummer.
Harmonischer Anschluss an die Umgebung
Generell sollten Sie die Fassadenbeleuchtung nicht isoliert planen, sondern immer gemeinsam mit dem Licht der angrenzenden Bereiche. Das Licht an Ihrer Fassade sollte eine harmonische Fortsetzung der Wegebeleuchtung, Ihres Gartens oder von Terrasse und Balkon sein.
Nicht nur in dieser Hinsicht sollten Sie an die Umgebung denken. Auch die Wirkung Ihrer Beleuchtung auf die Nachbarschaft sollten Sie im Blick behalten. Einerseits geht es hier um die richtige Wahl der Helligkeit, um Blendungen und sonstige Störungen zu vermeiden. Andererseits spielen auch Umweltschutzaspekte eine Rolle. Das Stichwort heißt „Lichtverschmutzung“: Zu viel nächtliche Helligkeit durch künstliche Beleuchtung kann den Tages- und Nachrhythmus Ihrer Nachbarn stören, sowohl der menschlichen als auch der tierischen.
Zurückhaltende Helligkeit und die Wahl der Lichtfarbe
Gerade bei der Außenbeleuchtung gilt: Weniger ist mehr. Zur Orientierung genügen bereits geringe Beleuchtungsstärken, wenn diese gezielt eingesetzt werden – auch dies ist ein Argument für eine professionelle Lichtberatung. Jedes Lumen, das eingespart wird, trägt nicht zum nächtlichen Streulicht bei, das eine regelrechte Lichtglocke um Wohnsiedlungen bildet.
Zurückhaltung bedeutet zudem: Sie sollten sich nicht nur überlegen, wo Sie wieviel Licht einsetzen, sondern auch, wann. Dämmerungsschalter, Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren sorgen bei der Außenbeleuchtung für viel Komfort. So haben Sie Licht nur dann, wenn Sie es benötigen – sowohl eine ökologische Frage als auch dank der Energieersparnis eine ökonomische.
Ein weiterer Umweltaspekt ist die Wahl der richtigen Lichtfarbe: Viele
nachtaktive Tiere orientieren sich am Mondlicht. Dieses kommt mit einer
Farbtemperatur von 4120 Kelvin (K) eher neutralweiß daher. Für die
künstliche Beleuchtung im Außenbereich sollte man daher eine wärmere
Lichtfarbe in Betracht ziehen. So werden viele Tiere, insbesondere Insekten, viel weniger gestört. Außerdem wirkt warmweißes Licht eher gemütlich und entspannend - ein zusätzlicher Vorteil.
Allerdings können die hohen Anteile roten Lichts zu unerwünschten Farbeindrücken führen: Eine weiß verputzte Hauswand kann so je nach Farbtemperatur einen leichten gelben oder orangen Farbstich bekommen. Sollte das partout nicht gewollt sein, führt an neutralweißen Leuchtmitteln kaum ein Weg vorbei.