Willkommen zu Hause: Licht an Einfahrt, Zuwegen und Eingang

Das richtige Licht macht aus einem Wohnzimmer ein Zuhause. Doch was ist mit den Außenbereichen? Ein durchdachtes Lichtkonzept umfasst auch die Einfahrt, die Zuwege und die Haustür. Lichtberater Michael Schleef gibt Tipps, worauf Sie achten müssen.

Ein Lichtkonzept sollte auch den Außenbereich umfassen: Damit Sie sicher bis zur Haustür kommen, muss die Beleuchtung der Fassade und der Zuwege hell genug sein. (Foto: Prediger Lichtberater)

Nicht nur im Haus ist gutes Licht wichtig: Gerade nach Sonnenuntergang ist die Außenbeleuchtung die Visitenkarte Ihres Hauses. Das Licht bestimmt, wie Grundstück und Gebäude mit ihrer Umgebung kommunizieren. Nicht zuletzt wollen die Aspekte „Orientierung“ und „Sicherheit“ beachtet werden, insbesondere bei den Zuwegen – von der Einfahrt bis zur Haustür.

Statt Flutlicht: Setzen Sie gezielte Lichtakzente

Stufen, Kurven, eventuelle Unebenheiten im Boden: Eine gute Außenbeleuchtung hilft, sich zurecht zu finden. Auch wenn die Versuchung groß ist, einfach großflächig das Terrain auszuleuchten: Das ist eine der schlechtesten Lösungen, meint Michael Schleef, Lichtberater im Prediger-Showroom Hamburg. „Interessant wird das Objekt erst durch Licht und Schatten.“ Die Betonung liegt hier auf dem „und“. Besser: Setzen Sie Akzente an wichtigen Punkten. Wenn Sie nicht zufällig ein Fußballstadion oder eine Landebahn beleuchten müssen, sind wenige Lichtpunkte vollkommen ausreichend, um einen Bereich zu strukturieren. Zwei Leuchten links und rechts einer Einfahrt oder eines Stellplatzes erleichtern das Einparken enorm – wählt man hierzu Pollerleuchten, geben diese auch tagsüber Orientierung.

Wenige Lichtpunkte reichen zur Orientierung: Hier erleichern zwei Pollerleuchten links und rechts des Stellplatzes das Einparken. (Foto: Prediger Lichtberater)

Um den Stellplatz auch nach hinten abzugrenzen, können Sie architektonische oder botanische Besonderheiten nutzen: Indirektes Licht über die Vegetation, eine Außenwand, einen Schuppen oder ähnliches setzt dies in Szene und schafft richtig eingesetzt eine einladende Atmosphäre. Gleichzeitig erleichtert das Licht die Tiefenwahrnehmung enorm.

Wegebeleuchtung: Finden Sie den richtigen Abstand

Gerade bei der Wegebeleuchtung kommt es auf die Planung an: Ist es zu hell verliert Ihr Grundstück an Atmosphäre. Ist es zu dunkel werden Unebenheiten zu Stolperfallen. Das Erste ist schade, das Zweite gefährlich – doch eine professionelle Lichtplanung kann beides vermeiden.

Bei längeren Wegen bietet es sich an, die Leuchten versetzt mal links, mal rechts des Weges zu positionieren. So setzen Sie Orientierungspunkte und strukturieren den Weg. Hier zählt der richtige Abstand: Ist er zu groß, bilden sich dunkle Bereiche zwischen den Leuchten. Ist der Abstand zu gering, überschneiden sich die Lichtkegel und es wird zu hell – nicht zuletzt auch eine finanzielle Frage bei Stromverbrauch und Anschaffung. Wie viel Platz Sie zwischen den Leuchten einplanen müssen, hängt von zahlreichen Faktoren ab: Wie groß ist der Abstrahlwinkel? Wie hoch sind die Leuchten? Sind sie abgeblendet oder freistrahlend?

Auf den richtigen Abstand kommt es an: Diese p.028 LED-Pollerleuchten leuchten den Weg sicher aus, ohne dass sich die Lichtkegel überschneiden. (Foto: Prediger Lichtberater)

Michael Schleef: „ Pollerleuchten oder die niedrigeren Sockelleuchten bieten sich für die Wegebeleuchtung an.“ Eine Alternative seien nach oben abgeblendete Bodeneinbauleuchten, die ihr Licht gebündelt in eine Richtung abgeben. Durch die niedrige Lichtpunkthöhe erhält der Boden Struktur und Tiefe. Allerdings ist dank der Einbautiefe der Planungsaufwand höher, die Auswahl wegen Aspekten wie Druckbelastung oder Wasserschutz aufwändiger, und spätere Änderungen – auch durch Bepflanzung – sind deutlich schwerer umzusetzen.

Willkommenskultur: Licht an der Haustür

Ein heller Eingangsbereich sorgt für einladende Atmosphäre und Sicherheit. Nicht zuletzt vermittelt er als Übergangszone zwischen den Helligkeiten draußen und drinnen. Betrachten Sie das Lichtkonzept an der Haustür dabei immer zusammen mit der weiteren Außenbeleuchtung sowie der Architektur. In erster Linie jedoch muss das Licht am Eingangsbereich einen sicheren Zugang ermöglichen, sprich: ausreichend Helligkeit und keine Blendungen.

Dabei geht es nicht nur um die eigene Orientierung. „Nicht vergessen sollte man, dass das Licht auch Orientierung für andere bietet“, ruft Michael Schleef ins Gedächtnis, „Besucher natürlich, aber auch Versorger, Zusteller und Rettungsdienste.“ Vielen erleichtere man die Arbeit enorm mit einer Hausnummernleuchte, die in vielen Bundesländern bereits Pflicht ist. Unter Umständen kann dieses Licht bereits die nächtliche Suche nach dem Schlüsselloch erheblich erleichtern. Aber: „Denken Sie auch an Ihre Nachbarn!“ Diese wollen genauso wenig wie Sie von einer zu hellen Leuchte geblendet oder anderweitig gestört werden.

Da wird das nach Hause kommen noch schöner: Eine harmonisch ausgeleuchtete Fassade schafft eine einladende Atmosphäre. An der Tür liefert ein Downlight die nötige Helligkeit. (Foto: Prediger Lichtberater)

Mit der Helligkeit sollten Sie nicht nur um des Nachbarschaftsfriedens Willen sparsam sein. Das Stichwort lautet hier „Lichtverschmutzung“:  Die dauernde Abwesenheit von Dunkelheit durch zu viel Kunstlicht hat negative Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Entgegenwirken kann man der Lichtverschmutzung durch den Verzicht auf zu viel Helligkeit, den Einsatz von gerichtetem und abgeblendetem Licht und bedarfsorientierter Lichtsteuerung. Bewegungsmelder fallen einem als erstes ein, sind aber je nach Situation nicht die optimale Lösung: Gerade bei Einfahrten brauchen Sie das Licht nicht da, wo Sie gerade sind, sondern da, wo Sie hin wollen, was aufwändigere Schaltungen nötig macht. „Ich bin ein großer Fan von Zeitschaltung und Dämmerungsschaltung, gerne auch in Kombination miteinander“, bekennt Michael Schleef. Das Ergebnis: Das Licht leuchtet nur dann, wenn Sie es auch benötigen.

Es gibt mehr als eine Art, die Haustür und den Eingangsbereich zu beleuchten. Erfahren Sie mehr in unseren Lichtszenen. (Foto: Prediger Lichtberater)