Lichtberatungs-Basics: Allgemeinbeleuchtung, Akzentbeleuchtung und dekorative Beleuchtung

Reden wir über Licht: Je nach Funktion wird Licht in eine von drei Beleuchtungstypen eingeteilt. Hier erfahren Sie, was ein Lichtberater meint, wenn er von Allgemein- oder Akzentbeleuchtung spricht.

Akzente setzen mit Licht: Strahlern kommt in einem Lichtkonzept eine andere Funktion zu als einer freistrahlenden Pendelleuchte. (Foto: Christoph Kügler)

Lichtberatung ist mehr als nur die Empfehlung einer hübschen Leuchte. Ein guter Lichtberater, der sein Handwerk versteht, weiß, welche Fragen er stellen muss – und welche Aufgaben das Licht in spezifischen Situationen erfüllen muss. Nach diesen verschiedenen Funktionen wird die Beleuchtung in drei Beleuchtungstypen eingeteilt.

Grundsätzlich unterscheidet man die Belichtung von der Beleuchtung: Belichtung bezeichnet in der Architektur das Ausleuchten eines Raums mit Tageslicht, sprich mit dem sichtbaren, natürlichen Licht der Sonne, das von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu sehen ist. Es strahlt entweder direkt (bei klarem Himmel) oder diffus (bei Bewölkung), der Rot- und Blauanteil des Lichts (die sogenannte Lichtfarbe) ändert sich im Tagesverlauf. Tageslicht dient oft als Referenz, beispielsweise für die Farbwiedergabe. Sie erfolgt durch Fenster in Dächern und Wänden, Glaswände und -fassaden oder durch Lichtlenkung, bei der durch Reflexion Tageslicht ins Gebäudeinnere geleitet wird.

Beleuchtung hingegen bezeichnet die Ausleuchtung eines Raums oder Bereichs mithilfe künstlicher Lichtquellen, vom Kamin bis hin zur modernen LED-Lampe. Mit der künstlichen Beleuchtung ist der Mensch deutlich unabhängiger von Tages- und Jahreszeiten. Allerdings hat, ähnlich wie das Tageslicht, auch Kunstlicht eine biologische Wirkung auf den Menschen, etwa auf seinen Schlaf-Wach-Rhythmus.

In der Beleuchtung unterscheidet man drei Beleuchtungstypen, und auch wenn die Benennung variiert, sind sich alle Quellen über die grundlegende funktionale Dreiteilung einig.

Ein Beispiel für eine gelungene Allgemeinbeleuchtung: Das indirekte Licht der Lichtvouten sowie der Wandreflexion der Downlights sorgen in diesem Konferenzsaal für Orientierung und eine gute Erkennbarkeit. (Foto: Prediger Lichtberater)

Allgemeinbeleuchtung: Raumübersicht und Orientierung schaffen

Die Allgemeinbeleuchtung, auch Grundbeleuchtung genannt, ist die gleichmäßige Beleuchtung eines Raums. Sie wird gern auch als „Licht zum Sehen“ umschrieben: Ihr geht es darum, den Raum so auszuleuchten, dass neben der Architektur auch alle Gegenstände und Personen gleichmäßig erkennbar sind. Das Licht wird nicht auf bestimmte Bereiche ausgerichtet, sondern verbreitet sich im gesamten Raum. Diese Beleuchtung gleicht Kontraste aus, zeichnet weiche Schatten und verzichtet auf Betonungen. Allgemeinbeleuchtung dient der Raumübersicht und Orientierung. Spezielle Sehaufgaben an einzelnen Plätzen im Raum berücksichtigt die Grundbeleuchtung allerdings nicht.

In Szene gesetzt: Deckenstrahler wie dieser c.Pace spot von CHRISTOPH eignen sich hervorragend zum Setzen von Akzenten. (Foto: Christoph Kügler)

Akzentbeleuchtung: Licht für einzelne Objekte oder Bereiche

Dies ist Aufgabe der Akzentbeleuchtung, die die gezielte Ausleuchtung einzelner Objekte oder Raumbereiche bezeichnet. Sie ist das „Licht zum Hinsehen“: Möbel, Bilder oder Skulpturen können mithilfe der Akzentbeleuchtung hervorgehoben und betont werden. Zudem widmet sie sich besonderen Sehaufgaben an einzelnen Plätzen: Beispiele wären die Beleuchtung des Schreibtischs im Arbeitszimmer, des Kleiderschranks im Schlafzimmer oder der Arbeitsflächen in der Küche, wo jeweils räumlich begrenzt eine erhöhte Helligkeit erforderlich ist. Bei der Akzentbeleuchtung kommt oftmals gerichtetes Licht mit einer deutlich höheren Lichtmenge als bei der Allgemeinbeleuchtung zum Einsatz. Die Folge sind höhere Kontraste und stärkere Schattenbildung.

Ein Hingucker: Diese p.111 freistrahlende Kugelleuchte überzeugt nicht nur mit gutem Licht, sondern auch durch ihre Gestaltung. (Foto: Prediger Lichtberater)

Dekorative Beleuchtung: Licht und Leuchte selbst stehen im Fokus

Als eine Spielart der Akzentbeleuchtung wirkt das sogenannte „Licht zum Ansehen“ als visueller Reiz und sorgt in einem Raum für ästhetische Effekte. Es ist damit in erster Linie eine dekorative Beleuchtung. Es wird zum Beispiel durch Farben oder Bewegung inszeniert, sorgt durch seine Brillanzeffekte für einen Signalcharakter und erzeugt unterschiedliche Stimmungen. Auch spezielle Lichtobjekte, bei denen das Design der Leuchte mindestens ebenso wichtig ist wie das erzeugte Licht, fallen unter diese Kategorie.