Die Erfindung der Glühbirne – zum Geburtstag von Thomas Edison

Die Glühbirne ist ein alter Wegbegleiter der modernen, elektrischen Beleuchtung. Heute ist für uns ein Leben ohne das künstliche Licht kaum vorstellbar. Was einst Fackelschein und Kerze waren, sind mittlerweile hoch komplexe Leuchtmittel-Technologien geworden.

Glühlampen von Thomas Edison; © William J. Hammer, 1904

Leuchtstofflampe , ECO-Halogenlampen und LED sind die neuen Shooting-Stars nach dem Glühlampenverbot. Aber gehen wir zurück ans Ende des 19. Jahrhunderts, in der New York sein erstes Elektrizitätswerk bekam und die moderne Gesellschaft am Broadway ab 1880 die ersten Glühbirnen kaufte.

Wer ist der echte Erfinder der Glühlampe?

Der am 11. Februar 1847 geborene Amerikaner Thomas Edison war einer der Pioniere auf dem Gebiet der Elektrizität. 1879 erfand Edison die erste für Beleuchtungszwecke geeignete Glühlampe, so steht es in den meisten Nachschlagewerken. Schaut man genauer hin, muss man feststellen, dass es auch andere internationale Erfinder gab, die an einem Model der Glühlampe forschten. Der Schotte James Brown Lindsay präsentierte schon 1835 ein beständiges elektrisches Licht. Frederick de Moleyns Patent einer Glühbirne erhielt er wahrscheinlich 1841. Der deutsche Uhrmacher Heinrich Göbel behauptete, dass er schon 1850 mit einer Glühlampe experimentierte. Der eigentliche Patentstreit wurde aber zwischen dem britischen Physiker und Chemiker Joseph Wilson Swan (1828-1914) und der US-Amerikaner Thomas Edison geführt. Beide beanspruchten für sich, eine Glühlampe für den Masseneinsatz entwickelt zu haben und führten einen langen Rechtsstreit. Am Ende setzte sich weltweit die Entwicklung von Edison durch, da sie für den praktischen Gebrauch besonders geeignet war.

Glühbirnen – eine aussterbende Leuchtmittel-Spezies

Skizze von Edison

Mit der wachsenden Elektrifizierung von Straßen, Haushalten und Produktionsstätten Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich das Modell der Glühbirne in der Bevölkerung durch. Die technische Weiterentwicklung im 20. Jahrhundert ersetzte den Kohlefaden durch Metallfäden, bald hatten alle Städte eine flächendeckende elektrische Versorgung und die Glühbirnen gingen nicht mehr so schnell kaputt. Entgegen der gemeinhin bekannten Lebensdauer von ca. 1.000 Betriebsstunden kann die Glühbirne ganz andere Grade von Robustheit annehmen. Das beste Beispiel ist das Centennial Light in einer Feuerwehrwache in Livermore, Kalifornien (USA). Diese brennt schon über 110 Jahre durchgängig. Die Verwunderung ist groß, da jeder Normal-Verbraucher seine Glühlampen regelmäßig jedes Jahr austauscht. Aufgrund von Gewinnmaximierung legten die führenden Hersteller schon in den 20iger Jahren des letzten Jahrhunderts den technisch bedingten Kompromiss zwischen hoher Lebensdauer und hoher Lichtausbeute von Glühlampen zugunsten höherer Verkaufszahlen fest. Das Centennial Light bleibt eine Ausnahme und erzeugt anstatt von 60 Watt durch Abnutzung des Glühwendels nur noch eine Leistung von 4 Watt.

Es mussten 150 Jahre vergehen, bis die Glühbirne wirklich ein Ausverkaufsartikel geworden war. Eine Ewigkeit. Mit der EuP Richtlinie (2005) des europäischen Parlaments wurde der Zeitplan für das Verschwinden der Mutter aller künstlichen Beleuchtung in Stein gemeißelt. Der Verbraucher nahm die neue Regelung stoisch zur Kenntnis, kannte er bis dato wenig andere Leuchtmittel. Ein wenig öffentliches Interesse gab es für diese eingreifende Entscheidung doch. Das Ingo Maurer Euro Condom  setzte dem Beschluss ein künstlerisches Werk entgegen. Die elektrische Widerstandsgenossenschaft eG leistete mit dem Projekt Heatball Widerstand. Sie sehen die Glühbirne vornehmlich als Wärmequelle. Die 5%ige Lichtausbeute ist nur ein Zusatznutzen. Im Passivhaus könnte die Rechnung funktionieren. Ihre Auffassung konnte sich im letzten Jahr vor Gericht nicht durchsetzen. Und so wird ab September 2016 keine Glühlampe mehr im deutschen Verkaufsregal liegen.

Seien wir ehrlich. Wir müssen seit neuestem auf das wunderbar warme Licht der Glühlampen verzichten, weil wir weiterhin an den fossilen Brennstoffen festhalten und die Ressourcen anhand von Energiesparmaßnahmen schonen wollen anstatt auf klimaneutrale Erzeugung von Elektrizität umzustellen. Jeder der eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat, sollte die Möglichkeit haben, CO2-neutral das Licht der Glühlampen zu genießen.

Wir gratulieren Thomas Edison post mortem zu seiner kulturschaffenden Erfindung. Er war unumstritten der größte Glühbirnen-Produzent seiner Zeit und schaffte es, die Ideen anderer weiterzuentwickeln – und vor allem, sie zu vermarkten. Als Edison 1931 starb, bat US-Präsident Hoover alle Amerikaner zur Beisetzung ihre Glühbirnen auszuschalten, um Edison auf diese Art zu ehren.