Deutscher Lichtkunstpreis: Brigitte Kowanz als erste Frau geehrt

Nach Otto Piene 2014 und Mischa Kuball 2016 bekommt mit Brigitte Kowanz in diesem Jahr erstmals eine Frau den Deutschen Lichtkunstpreis. Das gab das Kunstmuseum Celle, das die Auszeichnung im Zwei-Jahres-Rhythmus verleiht, vor kurzem bekannt. Die Österreicherin Kowanz erhält den mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Lichtkunstpreis im Januar 2018.

Nach Otto Piene 2014 und Mischa Kuball 2016 bekommt mit Brigitte Kowanz in diesem Jahr erstmals eine Frau den Deutschen Lichtkunstpreis. Das gab das Kunstmuseum Celle, das die Auszeichnung im Zwei-Jahres-Rhythmus verleiht, vor kurzem bekannt. Die Österreicherin Kowanz erhält den mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Lichtkunstpreis im Januar 2018 bei einem Festakt im Kunstmuseum Celle. Seit 1997 arbeitet sie als Professorin für Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Brigitte Kowanz bekommt vom Kunstmuseum Celle als erste Frau überhaupt den Deutschen Lichtkunstpreis. Der Festakt mit der feierlichen Auszeichnung findet aber erst im Januar 2018 in Celle statt. Foto: Alfred Weidinger

Brigitte Kowanz gilt national wie international als überaus erfolgreiche Lichtkünstlerin. Sie hat mit ihren Werken die europäische Lichtkunst seit den 1980er Jahren entscheidend geprägt. Die 60-jährige Wienerin gilt als eine der wenigen Frauen, die auf dem Gebiet der Lichtkunst international und vor allem langfristig erfolgreich tätig sind. Mit dieser Auszeichnung ehrt die Robert Simon Kunststiftung des Kunstmuseums Celle nun die Österreicherin für ihr Lebenswerk.

Zum ersten Mal gewinnt eine Frau den Deutschen Lichtkunstpreis

In den Mittelpunkt ihrer Lichtkunst rückt Brigitte Kowanz besonders gern die Kontraste zwischen Licht und Schatten, Raum und Zeit oder Schrift und Zeichen. Zum Beispiel durch den Einsatz von Neonlicht und Spiegeln. „Ihre Wandarbeiten, Objekte und Rauminstallationen loten die Grenzen zwischen Immaterialität und Materialität aus“, begründete das Kunstmuseum Celle seine Entscheidung zugunsten der Österreicherin. Brigitte Kowanz geht es vor allem darum, digitale Daten wie Zeichen oder Codes mit dem Medium Licht zu verknüpfen und dabei stets ein integrales Verhältnis zwischen Werk, Raum und Betrachter zu erschaffen. Aktuell bespielt Brigitte Kowanz gemeinsam mit ihrem Landsmann und Skulpturen-Künstler Erwin Wurm den österreichischen Pavillon auf der Kunstbiennale in Venedig.

Die Lichtinstallation „aura“ hat Brigitte Kowanz in den Jahren 2005/2006 entworfen. Dabei kreierte sie aus Neonröhren, Acrylglas und Spiegeln eine Kugel mit einem Durchmesser von einem Meter. Foto: Alois Herrmann

Die Künstlerin aus Wien ist seit den 1980er Jahren international erfolgreich

Für Brigitte Kowanz ist der Deutsche Lichtkunstpreis die sechste Auszeichnung ihrer Karriere. Bereits 2009 hatte sie unter anderem schon den Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst erhalten. Kowanz studierte von 1975 bis 1980 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo sie seit 1997 auch als Professorin für Transmediale Kunst arbeitet. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Untersuchung von Raum und Licht. Dabei gestaltet sie die Grenzen zwischen dem Betrachter und der Kunst zumeist fließend. Nachdem Brigitte Kowanz zu Beginn ihrer Laufbahn vor allem Papier- und Leinwandbilder mit fluoreszierenden und phosphoreszierenden Pigmenten entwarf, widmet sie sich in ihren neueren Werken vor allem dreidimensionalen Kunstwerken. Diese werden zum Beispiel mit transparenten Gläsern erschaffen. Dabei überlagern sich immer wieder virtuelle und reale Welten, was das Kunstmuseum Celle begeistert und dazu bewog, Brigitte Kowanz mit dem Deutschen Lichtkunstpreis 2018 auszuzeichnen.

Unter dem Titel „Infinity and Beyond“ präsentiert Brigitte Kowanz auf der Biennale in Venedig diesen Beitrag. Neonlicht und Spiegel ergeben dabei eine faszinierende Einheit. Foto: Tobias Pilz