Deutscher Lichtdesign-Preis 2015: Jury zeichnet zehn Planungsbüros aus

Beim Deutschen Lichtdesign-Preis geht es um viel mehr als „nur“ gutes Licht – nämlich um stimmige Beleuchtungslösungen für jegliche Form von Baukunst. Energieeffizienz, Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit waren auch bei der fünften Auflage der renommierten Preisverleihung wieder wichtige Qualitätskriterien.

Beim Deutschen Lichtdesign-Preis geht es um viel mehr als „nur“ gutes Licht – nämlich um stimmige Beleuchtungslösungen für jegliche Form von Baukunst. Energieeffizienz, Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit waren auch bei der fünften Auflage der renommierten Preisverleihung wieder wichtige Qualitätskriterien. Die unabhängige Fachjury zeichnete am vergangenen Donnerstag in Frankfurt vor 400 geladenen Gästen insgesamt zehn Planungsbüros für die gelungene Interaktion von Licht und Architektur und den Einfluss des Lichtdesigns auf die Identitätsbildung von Gebäuden aus. Mit dem Titel „Lichtdesigner des Jahres“ darf sich das 26-köpfige Team der Licht Kunst Licht AG um Andreas Schulz schmücken.

Gute Laune bei den Preisträgern: Insgesamt zehn Planungsbüros wurden am vergangenen Donnerstag in Frankfurt am Main mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis 2015 ausgezeichnet. Foto: Christoph Meinschäfer/Deutscher Lichtdesign-Preis

Gute Laune bei den Preisträgern: Zehn Planungsbüros wurden am vergangenen Donnerstag in Frankfurt/Main mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis ausgezeichnet. Foto: Christoph Meinschäfer/Deutscher Lichtdesign-Preis

Die Licht Kunst Licht AG mit Planungsbüros in Berlin und Bonn war für den Deutschen Lichtdesign-Preis 2015 insgesamt fünfmal nominiert und gewann am Ende zwei Preise in den Kategorien Hotel/Gastronomie für das Drachenfelsplateau in Königswinter sowie in der Kategorie Verkehrsbauten für den S-Bahnhof Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig. Auch der Jurypreis Tageslicht ging an die Licht Kunst Licht AG – für das Kunstmuseum Ahrenshoop.

Licht Kunst Licht AG ist zum zweiten Mal „Lichtdesigner des Jahres“

"Lichtdesigner des Jahres": Andreas Schulz. Foto: Deutscher Lichtdesign-Preis

„Lichtdesigner des Jahres“: Andreas Schulz. Foto: Deutscher Lichtdesign-Preis

„Mit unseren Planungsansätzen stellen wir uns uneingeschränkt in den Dienst der Architektur und die Entwurfsabsicht der Architekten. Auch wollen wir in keinem Fall mit unserem Beleuchtungsentwurf der Architektur einen zusätzlichen Stempel aufdrücken“, erklärt Andreas Schulz, der an der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim eine Professur innehat. Die Licht Kunst Licht AG wurde vor 24 Jahren von Schulz gegründet und hat sich im Laufe der vergangenen Jahre zu einem der deutschlandweit führenden Lichtplanungsbüros entwickelt. An über 600 nationalen wie internationalen Projekten haben die Lichtplaner aus Berlin und Bonn mitgewirkt. Dazu gehören Büro- und Verwaltungsgebäude genauso wie Museen und Kulturbauten, staatliche Projekte, Verkehrsbauten, Shoppingcenter und private Bauvorhaben. Bereits 2010 wurde die Licht Kunst Licht AG mit dem Titel „Lichtdesigner des Jahres“ ausgezeichnet.

Nachwuchspreis für das Büro OC Lichtplanung von Oliver Christen

Um junge Planungsbüros zur Wettbewerbsteilnahme zu motivieren, wird im Rahmen des Deutschen Lichtdesign-Preises seit dem vergangenen Jahr auch noch ein Nachwuchspreis verliehen. Dieser richtet sich an Lichtplanungsbüros, deren Gründung bei der Wettbewerbseinreichung im vergangenen Herbst nicht länger als drei Jahre zurückliegen durfte. Über die von Philips mit 5.000 Euro Preisgeld dotierte Auszeichnung konnte sich in diesem Jahr das Büro OC Lichtplanung von Oliver Christen aus Diepholz freuen, dessen Beleuchtungskonzept für den Schlossplatzes Varel die Jury ganz besonders überzeugte. Weitere Büros konnten sich in diesem Jahr nicht platzieren, deshalb werden die übrigen 2.000 Euro Preisgeld für den Nachwuchspreis im kommenden Jahr zusätzlich zur Verfügung gestellt.

Das Büro OC Lichtplanung aus Diepholz hat das Beleuchtungskonzept für den Schlossplatz Varel entwickelt. Die Jury prämierte die sehenswerte Inszenierung mit dem Nachwuchspreis. Foto: Oliver Christen

Das Büro OC Lichtplanung aus Diepholz hat das Beleuchtungskonzept für den Schlossplatz Varel entwickelt. Die Jury prämierte die sehenswerte Inszenierung mit dem Nachwuchspreis. Foto: Oliver Christen

39 Projekte waren in diesem Jahr in 13 Kategorien nominiert

Für den Deutschen Lichtdesign-Preis 2015, der in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen wurde, waren insgesamt 39 Projekte in 13 Kategorien nominiert. Erstmals wurde auch ein Preis in der Kategorie Verkehrsbauten verliehen – und zwar ebenfalls an die Licht Kunst Licht AG, die den neugebauten Leipziger S-Bahnhof am Wilhelm-Leuschner-Platz eindrucksvoll in Szene setzte. Mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis wollen die Veranstalter der professionellen Beleuchtung von Projekten – als ein wesentliches Modul für die Qualität der gebauten Umwelt – größere öffentliche Wertschätzung verleihen. Der jährlich ausgeschriebene Wettbewerb wurde ins Leben gerufen, um auf die zunehmende Bedeutung des Lichtdesigns in der Architektur aufmerksam zu machen. Im vergangenen Jahr wurde das Wiener Planungsbüro podpod Design zum „Lichtdesigner des Jahres“ gekrönt.

Der S-Bahnhof am Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig erhielt den Preis für das beste Lichtkonzept in der Kategorie Verkehrsbauten. Foto: Christian Günther für Norka

Der S-Bahnhof am Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig erhielt den Preis für das beste Lichtkonzept in der Kategorie Verkehrsbauten. Foto: Christian Günther für Norka

Alle Preisträger im Überblick:

  • Kategorie Büro und Verwaltung: WGV Casino und Alte Wache in Stuttgart (Pfarré Lighting Design)
  • Kategorie Kulturbauten: St. Bonifatius in Stuttgart (Cybulska + Partner)
  • Kategorie Öffentliche Bereiche/Innenraum: Neubau Leica Camera AG in Wetzlar (Lichtvision Design & Engineering GmbH)
  • Kategorie Außenbeleuchtung/Öffentliche Bereiche: UNESCO Welterbeband in Hildesheim (Dynamisches Licht/Studio DL)
  • Kategorie Außenbeleuchtung/Anstrahlung: Hauptportal Hauptbahnhof in Frankfurt am Main (Raumlabor Lichtgestaltung – Lichtplanung)
  • Kategorie Museen: Tchoban Foundation – Museum für Architekturzeichnung in Berlin (Kardorff Ingenieure Lichtplanung GmbH)
  • Kategorie Shopbeleuchtung: Showroom Olympus in Hamburg (Licht01 Lighting Design)
  • Kategorie Bildung: Library and Learning Centre in Wien (Arup Deutschland GmbH)
  • Kategorie Hotel/Gastronomie: Restaurant Drachenfelsplateau in Königswinter (Licht Kunst Licht AG)
  • Kategorie Verkehrsbauten: S-Bahnhof Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig (Licht Kunst Licht AG)
  • Kategorie Event/Messen: mobile Lichtkirche mit Glockenträgern (Raum-Z Architekten GmbH)
  • Kategorie Internationales Projekt: Villa Mallorca (Arup Deutschland GmbH)
  • Kategorie Lichtkunst: 320? Licht im Gasometer Oberhausen (Urbanscreen GmbH & Co. KG)
  • Sonderkategorie Jurypreis Tageslicht: Kunstmuseum Ahrenshoop (Licht Kunst Licht AG)
  • Sonderkategorie Nachwuchspreis: Schlossplatz Varel (OC Lichtplanung Oliver Christen)