Copenhagen Light Festival 2019: Kreatives Licht in der dunklen Jahreszeit

Vom 1. bis zum 24. Februar 2019 fand in der dänischen Hauptstadt zum zweiten Mal das Copenhagen Light Festival statt. Über 40 Lichtinstallationen lockten Tausende Besucher auf die Straßen und an die Kanäle, während der grüne Laser von Martin Ersted auch in diesem Jahr wieder konsequent Nacht für Nacht über die Dächer der Stadt schwenkte und Einheimische wie Touristen gleichermaßen an das Lichterfest erinnerte.

 

Vom 1. bis zum 24. Februar 2019 fand in der dänischen Hauptstadt zum zweiten Mal das Copenhagen Light Festival statt. Über 40 Lichtinstallationen lockten Tausende Besucher auf die Straßen und an die Kanäle, während der grüne Laser von Martin Ersted auch in diesem Jahr wieder konsequent Nacht für Nacht über die Dächer der Stadt schwenkte und Einheimische wie Touristen gleichermaßen an das Lichterfest erinnerte.

Copenhagen Light Festival 2019

Die Schwäne von Olafur Eliasson bezauberten die Besucher im Tivoli. Foto: Tivoli

In kaum einem anderen Monat sehnt man sich so sehr nach Licht wie im Februar. Selbst die hartgesottensten Menschen wünschen sich zu diesem Zeitpunkt, dass die dunkle Winterzeit endlich vorbei ist. Genau aus diesem Grund findet das Copenhagen Light Festival im Februar statt. Denn es soll die Durststrecke, bis es draußen endlich wieder hell und freundlich wird, überbrücken. Eine sehr gute Idee, hinter der übrigens noch eine weitere Intention steckt. Ziel der dänischen Regierung ist es nämlich, dass die Dänen es bis zum Jahr 2025 schaffen, zwanzig Prozent Zeit mehr draußen zu verbringen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein Lichtfest natürlich ideal. Zugleich lockt das Copenhagen Light Festival aber auch viele Touristen an und kann so beweisen, dass sich ein Besuch der dänischen Hauptstadt nicht nur im Sommer lohnt.

So vielfältig wie die Hintergründe zum Event sind dann auch die Lichtinstallationen, die man bis gestern in Kopenhagen bewundern konnte. Ob nun zu Fuß, per Rad oder Segway, im Kajak oder während einer Kanalfahrt – viele Wege führten zu den über 40 leuchtenden Kunstwerken. Gezielte Touren wurden dabei ebenso angeboten, wie auch eine App, mit der man die einzelnen Orte auf eigene Faust erkunden konnte.

Laute Töne beim Copenhagen Light Festival

Copenhagen Light Festival 2019

Auch in diesem Jahr illuminierte „Eternal Sundown“ von Mads Vega den Hafen. Foto: Copenhagen Light Festival

Lichtkunst ist per se ja eher eine visuelle und keine akustische Angelegenheit. In Kopenhagen belehrte unter anderem der Künstler Christian Lemmerz mit seinem „Ghost Ship“ die Besucher eines Besseren. An ausgewählten Tagen stach sein hell leuchtendes Boot auf einem der Kanäle in See. Mit an Bord: der Punk- und Rockgitarrist Lars Top Galia, der mit faszinierenden Klängen und Rhythmen das gleißende Licht musikalisch begleitete. Im krassen Kontrast zu dem weit tönenden Happening stand die Lichtinstallation „You Are Still Here“ von Anita Jørgensen: einfache Neonröhren verkündeten genau diesen einen Satz, der für einen kontemplativen Moment der Ruhe und der Selbstreflexion sorgen sollte.

Wie bereits im vergangenen Jahr illuminierten die bunten Lichter des Kunstwerks „Eternal Sundown“ von Mads Vegas einen langen Steg am Hafen. Diesen konnte man vom Wasser aus natürlich am besten bewundern. Nicht minder beeindruckend war auch Hans E. Madsens „Garden of Light“, der mit seinen in verschiedenen Rottönen changierenden Lichtern emotional tatsächlich den Hochsommer vorwegnehmen konnte.

Märchenhafte Lichter im Tivoli

Copenhagen Light Festival 2019

Nahm gefühlt den Sommer voraus: Hans E. Madsens „Garden of Light“. Foto: Alastair Wiper

Dynamische Ruhe fand man unterdessen bei einem Besuch der „Chromatic Fields“ von Jakob Kvist, die direkt vor dem Hauptsitz des Leuchtenherstellers Louis Poulsen, der übrigens einer der Hauptsponsoren des Lichtfestivals ist, standen. Die Liste der Lichtkunstwerke ließe sich ewig so weiter führen, denn das Copenhagen Light Festival glänzte mit vielen durchdachten großen und kleinen Werken, die wie bunte Juwelen die Dunkelheit erhellten und oft zum Nachdenken und Nachfühlen animierten.

Einen Zauber ganz besonderer Art konnte man derweil im legendären Vergnügungspark Tivoli erleben, wo gleich fünfzehn unterschiedliche Lichtinstallationen zu erleben waren, wo parallel das Event „Winter in Tivoli“ stattfand. Besonders die mit unzähligen kleinen LEDs umrahmten Gebäude, Bäumen und Wege sowie die traumhaft schönen Leuchtschwäne von Olafur Eliasson, die sich zu Musik im Wasser bewegten, entführten die Besucher in eine andere Welt, die seit heute nur noch Erinnerung ist. Denn mit dem gestrigen Ende des Festivals verschwinden jetzt auch all die kreativen Lichter aus dem Kopenhagener Stadtbild und lassen den helleren Jahreszeiten den Vortritt. Jedenfalls bis zum nächsten Jahr im Februar. Wenn das Copenhagen Light Festival erneut stattfindet.