Ausstellung „Stephan Reusse. Laser Works“ im Kunstmuseum Celle

Noch bis zum 11. Juni 2019 kann man im Kunstmuseum Celle Lichtkunst der besonderen Art entdecken. Denn Stephan Reusse ist kein expliziter Licht-, sondern ein versierter Medienkünstler. Trotzdem spielt Licht in seinen Arbeiten eine ebenso wichtige wie auch faszinierende Rolle.

Noch bis zum 11. Juni 2019 kann man im Kunstmuseum Celle Lichtkunst der besonderen Art entdecken. Denn Stephan Reusse ist kein expliziter Licht-, sondern ein versierter Medienkünstler. Trotzdem spielt Licht in seinen Arbeiten eine ebenso wichtige wie auch faszinierende Rolle.

Stephan Reusse, Kunstmuseum Celle, Laser Works, Prediger Lichtjournal

„Leaving Shadows“ – der Stuhl aus Eis. Alle Fotos: Stephan Reusse

Licht, Wärme und Zeit – das sind die drei Werkzeuge, mit denen Stephan Reusse einen Großteil seiner Kunst schafft. Denn er macht mittels Licht Wärme sichtbar. Und benötigt dafür eben Zeit. Was sich mystisch anhört, ist mit einem Wort schnell erklärt: Wärmebildkamera. Mit selbiger hat er zum Beispiel „Leaving Shadows“ erschaffen. Das Werk zeigt einen Stuhl aus Eis, auf dem dank der thermografischen Aufnahme Stephan Reusses Restwärme zu sehen ist, der nur wenige Minuten zuvor noch auf diesem kalten Platz gesessen hat. Wärme – und damit Leben – wird hier dank Thermografie sichtbar – und zwar in Form von Licht. Ein wunderschönes Zusammenspiel.

Die Arbeiten mit der Wärmebildkamera machen dann auch einen großen Teil der Ausstellung aus. Denn neben dem Eisstuhl sind außerdem die rot glühenden Wärmeabstrahlungen von Wölfen im nächtlichen Wald, Temperaturspuren des Künstlers auf Thonet-Stühlen und Wasserflecken auf Wänden, die von der Thermografie in knallrot und pinkfarbene Colorfield-Paintings verwandelt werden, zu sehen.

Wärme und Laser im Kunstmuseum Celle

Stephan Reusse, Kunstmuseum Celle, Laser Works, Prediger Lichtjournal

Auch die Laserinstallation „Mice“ ist als Loop zu sehen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung sind Laser-Installationen mit vektorisierten Aufzeichnungen der Bewegungen von Menschen und Tieren. Sie halten, so beschreibt es Stephan Reusse selbst, als „künstlerische Psychogramme“ Bewegungsmuster fest, die das Wesen der Dargestellten auf eine unverwechselbare, existenzielle Essenz konzentrieren und die sich als unsichtbare skulpturale Formen in den Raum einschreiben.

Mit Wärmebildkameras und Hochleistungslasern macht Stephan Reusse so „blinde Flecken“ sichtbar, die mit den beschränkten Wahrnehmungsmöglichkeiten der Augen nicht zu erfassen sind, die aber dennoch existieren und sich auf ihr Umfeld prägend auswirken. Erst die Anschaulichkeit von Licht macht dies alles in den Arbeiten des Medienkünstlers sichtbar. Faszinierende Kunstwerke, die noch bis zum 11. Juni 2019 im Kunstmuseum Celle bewundert werden können.