Mehr Motivation und weniger Kosten durch gesundes Licht am Arbeitsplatz

Licht ist Leben – denn es beeinflusst das Wohlbefinden. Das gilt im privaten Bereich genauso wie für das Büro. Vorausgesetzt natürlich, es wird vernünftig geplant und zielgerichtet eingesetzt. Gutes Licht steigert nicht nur die Produktivität, vielmehr ist es grundlegend für den Gesundheitsschutz. Vor allem bei der Arbeit an Bildschirmen.

Licht ist Leben – denn es beeinflusst das Wohlbefinden. Das gilt im privaten Bereich genauso wie für das Büro. Vorausgesetzt natürlich, es wird vernünftig geplant und zielgerichtet eingesetzt. Gutes Licht steigert nicht nur die Produktivität, vielmehr ist es grundlegend für den Gesundheitsschutz. Vor allem bei der Arbeit an Bildschirmen. Deshalb hat der Gesetzgeber im Dezember 1996 die bis heute gültige Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV) erlassen, die 2003 durch die Europäische Norm DIN/EN 12464-1 ergänzt wurde. Sie verpflichtet den Arbeitgeber dazu, für die Arbeit an Bildschirmgeräten gewisse Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften einzuhalten und dadurch die Prävention von Beschwerden und arbeitsbedingten Erkrankungen des Arbeitnehmers zu unterstützen. Denn etwa 20 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland regelmäßig an Bildschirmen – Tendenz steigend. Doch wie sieht der Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz konkret aus und mit welchem Lichtkonzept lassen sich die Vorgaben der Bildschirmarbeitsverordnung am besten umsetzen?

Dimmbar und auf Wunsch sogar mit Tageslicht- sowie Anwesenheitssensor:  Die Standleuchte Chocolate Floor von Artemide ermöglicht eine individuelle Lichtsteuerung am Bildschirmarbeitsplatz - Foto: Artemide

Dimmbar und auf Wunsch sogar mit Tageslicht- sowie Anwesenheitssensor: Die Standleuchte Chocolate Floor von Artemide ermöglicht eine individuelle Lichtsteuerung am Bildschirmarbeitsplatz – Foto: Artemide

Die Bildschirmarbeitsverordnung stammt zwar noch aus einer Zeit, in der an eine Raumbeleuchtung mit LED-Modulen kaum zu denken war, dennoch gilt auch heute noch: Das Licht muss an das Individuum, also den einzelnen Benutzer, angepasst sein. Die optimale Lichtlösung für Büros besteht deshalb in einer Zwei-Komponenten-Beleuchtung, das belegen gleich eine Reihe wissenschaftlicher Studien. Die Hauptkomponente sorgt mit indirektem Licht für eine gleichmäßige Beleuchtung des gesamten Raumes, die zweite dient der individuellen Beleuchtung des Arbeitsplatzes – und sollte sich deshalb auf die persönlichen Bedürfnisse anpassen lassen. Natürlich möglichst ohne großen Aufwand. Eine optimal abgestimmte, also die richtige Beleuchtung steigert aber nicht nur das Wohlbefinden und die Motivation der Mitarbeiter, durch ein entspanntes Arbeiten erhöht sich auch die Konzentration und es werden nachweisbar Fehler vermieden. Die Wahrscheinlichkeit von Arbeitsunfällen sinkt, auch das ist wissenschaftlich belegt.

„Die Beleuchtung muss der Art der Sehaufgabe entsprechen und an das Sehvermögen der Benutzer angepasst sein; dabei ist ein angemessener Kontrast zwischen Bildschirm und Arbeitsumgebung zu gewährleisten. […]“ (aus: Bildschirmarbeitsverordnung)

Bei der Bildschirmarbeit werden die Augen mehrere Stunden am Tag stark beansprucht, mit der optimalen Beleuchtung des Arbeitsplatzes wird aber zumindest verhindert, dass die Belastung die gesetzlichen Grenzen überschreitet. Deshalb sollte die Lichtverteilung im Büro über den gesamten Arbeitstag hinweg ausgewogen sein, so dass das Auge nicht ständig die Helligkeitsunterschiede zwischen Bildschirm, Tastatur oder Belegen ausgleichen bzw. adaptieren muss. Zu hohe Kontraste führen nämlich genauso zu Ermüdung wie ein zu geringes Beleuchtungsniveau. Sprich: Die Helligkeit am Arbeitsplatz muss ausreichend sein, am Schreibtisch deshalb mindestens 500 Lux und in der Umgebung 300 Lux betragen. Mit ihr geht eine natürliche Lichtwiedergabe und Lichtfarbe einher. Doch damit nicht genug, entspanntes Arbeiten am Bildschirm setzt weiterhin eine Blendungsbegrenzung und damit zunächst die richtige Positionierung der Leuchten im Verhältnis zum Arbeitsplatz voraus. So wird Direktblendung bzw. Blendung durch Leuchtmittel vermieden. Störende Reflexblendung, also Blendung durch (Tages-)Licht über reflektierende Oberflächen und Bildschirme, kann vermieden werden, indem der Arbeitsplatz genau auf die Position der Deckenleuchten abgestimmt ist und möglichst im 90-Grad-Winkel zum Fenster sowie in ausreichender Entfernung zum Arbeitsplatz des Nachbarn steht. Zusätzlich sollten für die Kontrolle des Tageslichts die Fenster mit Rollos oder Jalousien als Blendschutz ausgestattet sein.

Um den vielfältigen Anforderungen der Bildschirmarbeitsplatzverordnung gerecht zu werden, empfiehlt sich ein professionelles Lichtkonzept. Das erstellen Ihnen beispielsweise die erfahrenen Lichtberater bei Prediger. „Wir kennen die Gütekriterien für gutes Licht und richten uns bei der Lichtplanung nach den gesetzlichen Vorgaben“, erklärt Lichtplanerin Beate Grawe. Sie schlägt vor, bei der Bürobeleuchtung vorrangig auf indirekte Beleuchtung zu setzen, weil dadurch die Oberflächen glänzender Objekte matter erscheinen, trotzdem ist die Kontrastwiedergabe im gesamten Raum gleichmäßig gut. Indirektes Licht ermöglicht den Beschäftigten nicht nur ungestörtes, optimales Sehen, es lässt die Umwelt auch ausreichend hell erscheinen. Hier empfiehlt sich beispielsweise der Einsatz von Lochblechen an den Deckenleuchten. Sie verringern die wahrgenommene Helligkeit und erzeugen indirektes Licht. Reflexblendungen bleiben damit weitestgehend aus, das Auge wird geschont, Ermüdungserscheinungen treten seltener auf.

Statt einer Standleuchte können am Arbeitsplatz auch Pendelleuchten eingesetzt werden.

Statt einer Standleuchte können am Arbeitsplatz auch Pendelleuchten eingesetzt werden.

Ein weiterer wichtiger und immer wieder unterschätzter Punkt bei der Lichtplanung ist die Kontrolle. Das Hauptproblem vieler Büros besteht darin, dass die Mitarbeiter auf die Lichtsteuerung keinen oder zu wenig Einfluss haben, sie das Licht also nicht auf ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können. Dadurch gibt es entweder zu viel oder zu wenig Licht, beides vermindert jedoch die Seh- und Konzentrationsleistung. Mit der angesprochenen Zwei-Komponenten-Lösung für Büros wird dieses Problem aber recht unkompliziert gelöst. Denn durch Stand- oder Pendelleuchten am Arbeitsplatz, die zusätzlich zur allgemeinen Beleuchtung eingesetzt werden, kann das Licht über einen Schalter und im optimalen Fall sogar über einen Dimmer individuell gesteuert und auf die jeweiligen Arbeitssituationen abgestimmt werden. Schließlich haben Menschen einen unterschiedlichen Lichtbedarf, sie nehmen am gleichen Platz unterschiedliche Arbeitspositionen ein und müssen eine Vielzahl verschiedener Aufgaben unter ständig wechselnden Bedingungen erledigen. Eine dimmbare Arbeitsleuchte wirkt deshalb fast wie ein Allheilmittel.

Ein kluges Lichtkonzept mit zwei Komponenten und individueller Steuerung kann aber noch viel mehr. Zum Beispiel jede Menge Energie einsparen. In modernen Unternehmen ist das ein Aspekt, dem aufgrund steigender Kosten eine immer größere Bedeutung zukommt. Sind in einem Großraumbüro nicht alle Mitarbeiter anwesend, müssen selbstverständlich auch nicht alle Leuchten eingeschaltet sein. Für längere Besprechungen oder die Mittagspause lassen sich individuell steuerbare Leuchten ebenfalls ausschalten. Das verhindert eine überflüssige Beleuchtung des Büros und spart gleichermaßen Energie wie Kosten. Immer wieder zeigt sich: Die Ausgaben für die Anschaffung eines neuen, energieeffizienten Lichtkonzeptes amortisieren sich oft schon binnen kurzer Zeit durch deutlich geringere Energiekosten. Deshalb lohnt sich das Umdenken.

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass die richtige Arbeitsplatzbeleuchtung nicht nur die Arbeitnehmer, sondern auch den Arbeitgeber zufriedenstellt. Eine Win-win-Situation für das Büro also.