Licht als Gesundheitsfaktor: Human Centric Lighting

Der Mensch steht im Mittelpunkt. Das ist das Grundkonzept des „Human Centric Lighting“, dem es sogar seinen Namen verdankt. Aber was heißt das konkret, und wie profitiert der Einzelne in seinem Alltag davon?

Der Mensch steht im Mittelpunkt: Human Centric Lighting.

Im Laufe ihrer Evolution haben viele Lebewesen ihren Lebensrhythmus an der Sonne ausgerichtet: Aufwachen, wenn die Sonne aufgeht, tagsüber stehen Essen, dessen Beschaffung und Interaktion mit Artgenossen auf dem Programm, schlafen legen, wenn es am Abend dunkel wird. Das Aktivitätsniveau ändert sich mit dem Sonnenlicht. Der Mensch ist da keine Ausnahme.

Was den Menschen jedoch unter anderem vom übrigen Tierreich unterscheidet, ist die künstliche Beleuchtung. Seit wir das Feuer beherrschen, sind wir nicht mehr vom natürlichen Sonnenlicht abhängig. In den letzten 150 Jahren sind mit Glühlampe, Neonröhre, Halogenstrahler und LEDs noch zahlreiche und leistungsfähigere Lichtquellen hinzugekommen. Aber biologisch reagieren wir immer noch genauso auf Licht wie unsere Vorfahren vor 200.000 Jahren.

Licht wirkt auf vielfältige Weise

Diese Wirkung von Licht spielt beim Human Centric Lighting eine große Rolle. Die Grundannahme: Licht wirkt immer visuell, emotional und biologisch. Die visuelle Wirkung meint das grundlegende Erkennen der Umgebung und das Wahrnehmen von Formen und Farben. Hier gibt es im Zweifelsfall Industrienormen, etwa für Arbeitsplätze. Die emotionale Wirkung beschreibt die psychologischen Folgen für Zufriedenheit und Wohlbefinden. Die biologische Wirkung bezieht sich beispielsweise auf Hormonausschüttungen, die durch Licht angeregt werden, und die wiederum unseren Schlaf-Wach-Rhythmus steuern. Das Wissen um diese vielfältigen Wirkungen macht sich das Human Centric Lighting zunutze.

So wirkt zum Beispiel helles Licht, das einen hohen Blauanteil hat und von oben kommt, aktivierend – die klassische Tageslichtsituation im Freien. Aus evolutionärer Sicht natürlich extrem nützlich: Der steinzeitliche Jäger und Sammler musste tagsüber wach und aktiv sein, wenn er zum jagen und sammeln die für ihn idealen Lichtverhältnisse hat. Die gleichen Rezeptoren, die diesen Rhythmus steuern, hat der moderne Mensch im Auge.

Diese Wirkung kann man sich mit modernen Beleuchtungssystemen am Arbeitsplatz oder in der Schule zunutze machen: Helles, flächiges Licht, das sich in seiner Lichtfarbe am Sonnenlicht orientiert, kann dafür sorgen, dass man länger konzentriert arbeiten und lernen kann und langsamer ermüdet. Je nach Arbeitsplatz werden Farbtemperaturen von 5500 Kelvin und mehr empfohlen. Die Beleuchtung gleicht somit aus, dass für Arbeits- und Schulbeginn im Sommer wie im Winter die Uhrzeit ausschlaggebend ist und nicht der Sonnenstand. Beim Abendessen sorgt eher gedämpftes Licht in einer warmen Lichtfarbe für Gemütlichkeit und später für entspanntes Einschlafen.

Ganzheitliche Lichtplanung

Human Centric Lighting beschränkt sich dabei nicht darauf, den Sonnenlauf zu imitieren. Vielmehr wird Lichtplanung ganzheitlich gesehen: Welches Licht braucht der Nutzer zu welcher Zeit? Der Kontext ist dabei entscheidend: Im Büro braucht man ein anderes Licht als in der Küche , morgens möchte man im Bad eventuell ein anderes Licht als am Abend.

Idealerweise ist das Licht regel- und steuerbar, kann also in Farbtemperatur und Lichtstrom verändert werden. So passt man das Licht an die wechselnden Anforderungen im Tagesverlauf an. Dieser Idealfall wird aber nicht immer erreichbar sein: Zum einen verfügen nicht alle LED-Lampen über diese Features. In Bezug auf die Helligkeit spricht man von "Dimmbarkeit", bei der  Lichtfarbe von "Tunable White" oder (wenn weniger Helligkeit gleichzeitig wärmere Lichtfarbe bedeutet) "Dim to warm". Manchmal sind die auch baulichen Voraussetzungen schwierig, und nur wenige Eltern haben Einfluss auf die Beleuchtung in der Schule ihrer Kinder. Die Experten von Prediger Lichtberater allerdings wissen um diese Herausforderungen und finden für Sie das richtige Licht.