Allgemein: Viele Faktoren wollen einbezogen werden, wenn der Lichtberater ein maßgeschneidertes Konzept erstellt. Das gilt auch für den Flur: Flure gehören in erster Linie zu den Funktionsräumen eines Hauses oder einer Wohnung und stellen deshalb andere Anforderungen an die Beleuchtung als die klassischen Wohnräume. So ist beispielsweise die Aufenthaltsdauer in einem Flur viel geringer als etwa in einem Wohnzimmer oder in der Küche. Neben der zeitlichen Nutzung gibt es jedoch noch weitere Raumqualitäten, die für die geplante Beleuchtung wichtig sind. Ganz wichtig ist die Bauform des Flurs, die wesentlich die Planungsziele des Lichtkonzepts bestimmt. Auch das oft fehlende Tageslicht beeinflusst die Planung und stellt besondere Anforderungen an die Lichtqualität der künstlichen Beleuchtung.
Aufgabenstellung/Planungsziel: Auch wenn wir uns in einem Flur zeitlich meist nur kurz aufhalten, sind Flure ein wichtiger Bestandteil unserer Wohnungen. Als Bewegungsfläche verbinden sie unsere Wohnräume untereinander und stellen den Eingangsbereich von außen dar: ein Entree in unsere Privatsphäre mit Verbindungsfunktion zu den angeschlossenen Wohnräumen. Der Beleuchtung in Fluren kommt somit eine Übersetzungsfunktion für unterschiedliche Lichtqualitäten zu: von draußen nach drinnen, von einem Raum in den anderen. Die Helligkeiten im Flur sind dabei so zu wählen, dass keine großen Kontraste bei diesen Wechseln entstehen, die störend wirken könnten. Es ist also schon entscheidend, ob man aus einem allgemeinen Hausflur eine Wohnung betritt oder von außen ein Haus. Auch die Geometrie eines Flurs, oft schmal und lang, stellt beim Lichtkonzept eine Herausforderung dar. Die Beleuchtung kann hier einmal mehr zeigen, dass die Wirkung von Licht Räume in ihrer Wahrnehmung verändern kann und sie die Räume nicht nur so aussehen lässt, wie sie sind, sondern auch, wie man sie sich wünscht.