Leuchten für Haus, Hof und Garten: Auf die Schutzart kommt es an

Schmutz und Staub, Regen und Wind, Temperaturschwankungen – Außenleuchten sind stets und ständig widrigsten Umständen ausgesetzt. Wie resistent eine Leuchte gegen äußere Einflüsse ist, gibt die sogenannte Schutzart an. Wir erklären Ihnen, wie Sie diese Angabe lesen und was Sie beachten müssen.

Wenn die Außenleuchten Wind und Wetter ausgesetzt sind, sollte die Schutzart stimmen. So wie bei den Außenwandleuchten  intro #1. Foto: IP44.de

Wenn die Außenleuchten Wind und Wetter ausgesetzt sind, sollte die Schutzart stimmen. So wie bei den Außenwandleuchten intro #1 von IP44.de. Foto: Hersteller

Je hochwertiger das Material und je besser die Verarbeitung, desto länger die Lebensdauer von Bodenleuchten, Pollerleuchten oder Wandleuchten. Es kommt aber auch noch auf die richtige Schutzart an, welche die Leuchte bestenfalls vor Wind und Wetter schützt. Denn bei der Beleuchtung von Haus, Hof und Garten muss in jedem Fall darauf geachtet werden, dass die Kombination aus Schmutz und Feuchtigkeit mit Elektrizität keinen Schaden anrichtet.

Die Schutzart einer Leuchte wird mit der Buchstabenkombination IP (steht für „International Protection“ oder „Ingress Protection“) und einem zweistelligen Zahlencode angegeben. Die erste Ziffer gibt den Schutz gegen Fremdkörper an, die zweite Ziffer den Schutz gegen Feuchigkeit. Je höher die Zahlen sind, desto besser ist die Leuchte vor dem jeweiligen Einfluss geschützt. Doch ob nun IP44, IP54 oder sogar IP68: Welche Schutzart eine Außen- oder Gartenleuchte haben sollte, hängt in erster Linie von ihrem Verwendungszweck und dem Einsatzort ab.

Standort und Einsatzbereich bestimmen nötige Schutzart

Unter der Schutzart IP44 geht im Außenbereich in der Regel nichts - es sei denn, die Leuchte ist im Dachvorsprung eingebaut oder sie befindet sich in einem wettergeschützten Bereich. Regen gilt bei der Einteilung der Leuchten als Spritzwasser. Deshalb kann die Schutzart IP44 (Schutz gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als 1 mm / Schutz gegen Spritzwasser) bei der Montage im Außenbereich in vielen Fällen ausreichend sein. Allerdings ist der Schutz vor Staub und Schmutz bei Außenleuchten mit der Schutzart IP44 oftmals nicht ausreichend. Deshalb empfiehlt sich eher der Einsatz von Leuchten mit Schutzart IP54 oder besser. Überprüfen Sie daher bei allen Außenleuchten in regelmäßigen Abständen, dass die Dichtungen und Isolierungen richtig im Gehäuse sitzen und dass die Zuleitungen vollkommen abgedichtet sind. Am besten mehrmals pro Jahr.

Je höher die Schutzart, desto besser ist der Schutz vor äußeren Einflüssen

Pollerleuchten, Bodeneinbauleuchten oder freistehende Strahler, die komplett den äußeren Einflüssen ausgesetzt sind, sollten möglichst nach der Schutzart IP65 gefertigt sein. So können sie länger als nur einen Sommer und Winter lang ausreichend Licht geben. Für Leuchten, die am Teichufer stehen, empfehlen Experten unbedingt die Schutzart IP67 (geschützt gegen zeitweiliges Untertauchen). Unterwasserleuchten müssen sogar mit der Schutzart IP68 ausgestattet sein (Schutz gegen dauerndes Untertauchen). Wer bei diesen ganzen Zahlenkombinationen den Überblick verloren hat – keine Panik, unsere Lichtberater stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Denn sie wissen, welche Leuchte mit welcher Schutzart an welchem Ort Sinn macht.

Die Schutzart einer Leuchte gibt an, inwieweit sie gegen das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit geschützt ist. Für den Einsatz im Garten geht unter der Schutzart IP44 nichts. Foto: Bega

Die Schutzart einer Leuchte gibt an, inwieweit sie gegen das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit geschützt ist. Für den Einsatz im Garten geht unter der Schutzart IP44 nichts. Foto: Bega

Unproblematisch und unvermeidbar: Kondenswasser im Leuchtengehäuse

Die Schutzart einer elektrischen Leuchte wird nach der Norm VDE 0710 DIN 40050 angegeben und beschreibt den Schutzgrad des Gehäuses gegen Berührung, Fremdkörper und Wasser. Mit Hilfe der Schutzarten werden von Herstellerseite die Leuchten eingestuft. Wie oben beschrieben, gilt: Je höher die Schutzart einer Leuchte ist, desto besser ist sie gegen Witterungseinflüsse geschützt. Trotzdem kann es mit einer höheren Schutzart und der damit einher gehenden besseren Isolierung der Leuchte dazu kommen, dass sich vor allem im Herbst und Frühjahr im Leuchteninneren sichtbar Kondenswasser sammelt. Also immer dann, wenn Luftfeuchtigkeit und Temperaturschwankungen entsprechend über dem Normalmaß liegen. Dieser Nebeneffekt hat eine physikalische Ursache und ist bei Außenleuchten mit einer hohen Schutzart unvermeidbar. Die Lösung: Lassen Sie die Leuchte einfach über längere Zeit eingeschaltet, dadurch trocknet das Kondensat im Leuchteninneren nach einiger Zeit aus.

Übersicht über die Schutzarten nach VDE 0710 DIN 40050:

Erste KennzifferSchutz gegen das Eindringen von FremdkörpernZweite KennzifferWasserschutz
0nicht geschützt0nicht geschützt
1Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser > 50 mm1Schutz gegen senkrecht tropfendes Wasser
2Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser > 12,5 mm2Schutz gegen tropfendes Wasser mit 15° Neigung
3Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser > 2,5 mm3Schutz gegen Sprühwasser
schräg bis 60°
4Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser > 1 mm4Schutz gegen Spritzwasser
5staubgeschützt5Schutz gegen Strahlwasser
6staubdicht6Schutz gegen starkes Strahlwasser
  7Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
  8Schutz gegen andauerndes Untertauchen
Eine zusätzlich angegebene Zahl bedeutet die maximale Tauchtiefe in Metern.