Nimbus: Neue LEDs für das "Haus im Haus"

Das "Haus im Haus" in der Hamburger Handelskammer war das erste Gebäude weltweit, das vollständig mit LED beleuchtet und digital gesteuert wurde. 13 Jahre später erstrahlt es in neuem Glanz.

Das
Neuer Glanz: Die LEDs im "Haus im Haus" der Hamburger Handelskammer, 2007 installiert, sind in einer dreiwöchigen Revision ausgetauscht worden. (Foto: Roland Halbe)

Tradition trifft auf Moderne: Seit Mitte des 17. Jahrhunderts ist die Handelskammer Hamburg Mittelpunkt des wirtschaftlichen Lebens der Hansestadt, zu Beginn des 21. Jahrhunderts erhielten ihre denkmalgeschützten Räume ein neues, gläsernes Herz. 2007 wurde in die alte Börsenhalle als „Haus im Haus“ ein neuer Baukörper eingefügt. Dessen fünf Etagen überschreiten nicht nur die Grenzen zwischen Kunst und Architektur, sondern überzeugen darüber hinaus durch modernste und nachhaltige Lichttechnik – die jetzt noch einmal modernisiert worden ist.

Pionierarbeit auf dem Gebiet der LED-Beleuchtung

Die Nimbus Group aus Stuttgart leistete damals Pionierarbeit bei dem norddeutschen Architektur-Meilenstein. Als erstes Gebäude weltweit wurde das „Haus im Haus“ vollständig mit Leuchtdioden beleuchtet und digital gesteuert. Die Beleuchtung mittels modularer, quadratischer LED-Felder trägt einen wichtigen Teil zur Optik des Gebäudes bei: Der fast schon schwebend wirkende, gläserne Kubus sucht bewusst den Kontrast zu seiner Umgebung, der schweren, steinernen Halle mit ihren Rundbögen.

Zwei Mitarbeiter der Nimbus Group sind dabei, alte LEDs auszutauschen.
Umfassende Überarbeitung: 370 Leuchten mit über 140.000 Leuchtdioden sind in der dreiwöchigen Revision von den Mitarbeitern der Nimbus Group ausgetauscht worden. (Foto: Tom Bloch)

Doch so gut sich die extrem flache Aufbauhöhe für das architektonische Statement eignete: Aus technischer Sicht war es riskant. Zwar versprach die LED-Technik lange Lebensdauer, Energieeffizienz und weitgehende Wartungsfreiheit. Langzeiterfahrungen im Betrieb von LED-Leuchten gab es nicht, auch das sogenannte Binning – ein Sortier-Verfahren, das für eine gleichmäßige Lichtfarbe sorgen soll – war nicht erprobt. Der Mut und Pioniergeist der Schwaben wurde jedoch belohnt und die Erwartungen übertroffen: Erwartet wurde eine Lebensdauer der Leuchtdioden von 50.000 Stunden, die Nimbus-LEDs im "Haus im Haus" haben mehr als 70.000 Stunden geleuchtet.

145.360 neue Leuchtdioden erhellen das Gebäude

Jetzt ist das moderne Lichtkonzept noch moderner geworden: 2020 hatte eine komplette Revision der Beleuchtung stattgefunden. Das Ziel: die allmählich nachlassende Lichtleistung wieder auf das gewünschte Niveau zu hieven. Innerhalb von drei Wochen sind die 370 Leuchten mit insgesamt 145.360 LEDs überarbeitet und ausgetauscht worden. Jetzt erleuchten die hochwertigsten aktuell verfügbaren LEDs das Hamburger „Haus im Haus“. Ein weiterer Aspekt, der Nimbus ausgesprochen wichtig war: Sämtlicher im Zuge der Revision entstandener Elektronikschrott wurde fachgerecht recycelt.

Für Jörg Schmid, gemeinsam mit Dietrich F. Brennenstuhl und Sibylle Thierer Geschäftsführer der Nimbus Group, zeigt sich in Zusammenhang mit der Revision besonders eines: Visionen und experimentelle Ansätze können sich mit der Zeit zu nachhaltigen und langlebigen Lösungen entwickeln. "Damals wie heute ist es das Anliegen von Nimbus, das Licht als integralen Bestandteil von Architektur zu planen", so Schmid, "diese Haltung wird uns auch künftig immer wieder auf neues Terrain führen."

Frontalansicht des
Harmonie von Architektur und Licht: Die LED-Beleuchtung im "Haus im Haus" ist integraler Bestandteil der Wirkung des Gebäudes.