Light + Building 2018: Wenn Technik und Design Hand in Hand gehen

Vom 18. bis zum 23. März fand in Frankfurt die Light + Building 2018 statt. Im Fokus standen dieses Mal vor allem technische Weiterentwicklungen sowie die dazugehörige Anwenderkompetenz. Aber auch das Leuchtendesign kam nicht zu kurz.

Vom 18. bis zum 23. März fand in Frankfurt die Light + Building 2018 statt. Im Fokus standen dieses Mal vor allem technische Weiterentwicklungen sowie die dazugehörige Anwenderkompetenz. Aber auch das Leuchtendesign kam nicht zu kurz.

Willkommen auf der Light + Building 2018! Foto: Messe FRankfurt Exhibition GmbH/Petra Welzel

Mit dem Motto „Vernetzt – Sicher – Komfortabel“ war bei der Weltleitmesse Light + Building von vornherein klar, dass 2018 nicht unbedingt das Design von Leuchten im Mittelpunkt steht, sondern deren Technik und Funktion. Das unterstrich auch der Themenschwerpunkt „Smartifizierung des Alltags“, dem sich viele der über 2.700 Aussteller widmeten und intelligente sowie vernetzte Lösungen und zukunftsweisende Technologien zeigten. Die Steuerung von Licht via App spielte dabei eine ebenso große Rolle wie der Sicherheitsaspekt, der mit der neuen Sonderschau „Secure – Connected Security in Buildings“ tiefergehend betrachtet wurde.

Flos verbindet Design und Technik

Vor allem bei den italienischen Herstellern zeigte sich, dass Technik und Anwenderkompetenz den Leuchtenmarkt derzeit stark beschäftigen. Traditionell stand in Italien immer der Designer samt seiner Kreationen im Fokus. Das war in diesem Jahr aber nur bedingt der Fall – sie präsentierten sich eher von ihrer technischen Seite, würdigten aber zugleich auch ihre Designklassiker, die mit neuen, nämlich technisch zeitgemäßen Ausstattungen wie LED und Co. zu glänzen wussten.

Der Messeauftritt von Flos beeindruckte auch durch seine Architektur. Foto: Flos Group/C41 Studio

Deutlich wurde das beim Messeauftritt von Flos, wo vor allem die Leuchten von Flos Architectural im Vordergrund standen – und gekonnt in Szene gesetzt wurden. Im Stile einer römischen Villa waren nämlich Grünflächen auf dem Messestand angelegt worden, an denen man als Besucher entspannt vorbeischlendern konnte. An den Wänden und an der Decke wurden einem dann die unterschiedlichen Produkte von Flos Architectural präsentiert, während man an und in den Grünflächen direkt sehen konnte, wie die Leuchten von Flos Outdoor eingesetzt werden können – und vor allem: wie sie wirken. Eine wirklich schöne Idee, die Ästhetik und Technik miteinander verband.

Licht erleben bei Occhio

Ein weiterer Themenschwerpunkt auf der Light + Building 2018 war „Ästhetik und Wohlbefinden im Einklang“, welches zuerst das Licht und dann die Leuchte in den Vordergrund stellte – so wie wir es bei Prediger schon seit Jahrzehnten handhaben. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der Messeauftritt von Occhio. Inspiriert von der modernen Architektur urbaner Großräume, erschuf der deutsche Hersteller auf rund 600 Quadratmetern mit „The Highrise“ imaginäre Lebensräume, die anhand eines umfassenden Anwendungsspektrums die Wirkung von Licht auf die Lebensqualität veranschaulichten.

Einblick in „The Highrise“. Foto: Occhio/Robert Sprang

„Licht ist elementarer Bestandteil unseres Lebens, mit Licht schaffen wir Lebensräume, Stimmung und Atmosphäre“, erläutert Axel Meise, Designer und Unternehmensgründer von Occhio, den spektakulären Messeauftritt seines Unternehmens. Doch wie sah das konkret aus? Der Messestand „The Highrise“ breitete fünf Ebenen eines imaginären Hochhauses horizontal aus und zeigte Lebensräume mit dazugehörigen Lichtstimmungen: Sei es Zuhause, am Arbeitsplatz, im Restaurant, in der Lounge am Abend oder bei einer Party auf einem Dachgarten – Occhio stellte lebendige Szenen dar, dank derer man als Besucher direkt erfahren konnte, wie welches Licht in bestimmten Räumen und Situationen wirkt. Darüber hinaus luden dann auch noch Touch&Feel-Areas zum Entdecken der Produktneuheiten ein.

Künstlerische Präsentation von Delta Light

Nicht minder beeindruckend präsentierte sich übrigens der belgische Hersteller Delta Light, der zwei Etagen seines knapp 500 Quadratmeter großen Standes mit einer acht Meter hohen Fassade umgab, die nackte Wände mit einem Raster aus 80 Holztüren und 70 Rahmen kombinierte. Hinzu kam dann noch ein begehbarer Tunnel, der um den Besucherbereich errichtet wurde. „Wir wollten unsere Kollektionen künstlerisch und doch verständlich präsentieren“, erklärt Jan Ameloot, Geschäftsführer von Delta Light.

Minimalistische Lichtschönheit. Foto: Delta Light

Trotz des künstlerischen Anspruchs beim Messeauftritt kamen auch die Leuchten von Delta Light nicht zu kurz. Erneut standen bei Delta Light nicht nur die neusten technischen Entwicklungen im Vordergrund, sondern auch neue minimalistische Designs, für die die Firma seit jeher bekannt ist. Wobei Jan Ameloot in diesem Jahr besonders stolz auf die hauseigenen Innovationen war, wie er verrät: „Unsere neuen Kollektionen resultieren aus unserer extremen Faszination für neue Technologie sowie der Miniaturisierung des Leuchtendesigns. Unser Design-Team hat die Komfortzone verlassen, um noch ausdrucksstärkere Designs zu kreieren, die sich in kühnen neuen Formen, Oberflächen und Farben zeigen.“

Drei Lichtthemen bei der Nimbus Group

Ebenso erwähnenswert ist an dieser Stelle das nachhaltige Standkonzept des deutschen Herstellers Nimbus: eine vollständig zerlegbare Stahl- und Holzkonstruktion, die an anderen Orten wieder aufgebaut werden kann. Der betont raue und temporäre Charakter vermittelte einen ganz eigenen Charme, der genau so gewollt war, wie Dietrich F. Brennenstuhl, Geschäftsführer von Nimbus, bestätigt: „Wir wollten bewusst eine Lösung finden, die es uns ermöglicht, mit einem überschaubaren Budget eine nachhaltige und sympathische Messepräsenz zu schaffen.“

Holz und Stahl prägten den Messeauftritt von Nimbus. Foto: Nimbus Group/Gordon Koelmel

Der nach drei Seiten geöffnete Messestand mit einer Empore bildete die Bühne für die drei großen Neuheitenthemen, die auf der Light + Building 2018 präsentiert wurden: kabellose Leuchten, das Verschmelzen von Licht und Akustik sowie eine neue Generation der Leuchtenfamilie Modul Q.

Light + Building 2018 endet mit Besucherplus

Natürlich sind die hier erwähnten Messeauftritte nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs, denn immerhin präsentierten sich 2.714 Aussteller aus 55 Ländern auf der Light + Building 2018 in Frankfurt am Main, deren Leuchten und Innovationen über 220.000 Fachbesucher aus 177 Ländern anzogen. Neben Deutschland zählten vor allem China, Italien, die Niederlande, Frankreich und Großbritannien zu den stärksten Besucherländern, wobei aber auch der Besucheranteil aus Ländern wie der Russischen Föderation, Indien, Finnland und Korea deutlich angestiegen ist.

Die Light + Building 2018 zog viele Besucher an. Foto: Messe Frankfurt Exhibiton GmbH Pietro Sutera