Leuchten-Klassiker: Keinesfalls nur etwas für Traditionalisten!

Ein Klassiker ist ein Klassiker. Da gibt es keine Diskussion. In der Literatur ist das genauso wie in der Musik oder in der Mode. Doch was macht eigentlich eine Leuchte zu einem Design-Klassiker?

Ein Klassiker ist ein Klassiker. Da gibt es keine Diskussion. In der Literatur ist das genauso wie in der Musik oder in der Mode. Doch was macht eigentlich eine Leuchte zu einem Design-Klassiker? Und warum ist beispielsweise die Tolomeo von Artemide der Inbegriff für den Leuchten-Klassiker? Sicherlich weil das Design zeitlos ist. Darüber hinaus verfügt die 1987 von Michele de Lucchi und Giancarlo Fassina entworfene Tischleuchte über einen damals wie heute hohen Innovationsgrad und einen beeindruckenden Wiedererkennungswert. Das alles sind Gründe, warum sich Artemides Tolomeo seit fast 30 Jahren in hohen Stückzahlen verkauft. Und was für die Tolomeo gilt, trifft natürlich auch auf einige unverwechselbare Leuchten von KAISER idellTM, Tecnolumen, Louis Poulsen zu.

Das Design ist schon über 80 Jahre alt und trotzdem fügt sich die Scherenleuchte 6718-W von Hersteller KAISER idellTM problemlos auch in modern eingerichtete Räume ein. Foto: Fritz Hansen

Das Design ist schon über 80 Jahre alt und trotzdem fügt sich die weiße Scherenleuchte 6718-W von Hersteller KAISER idell problemlos auch in modern eingerichtete Räume ein. Foto: Fritz Hansen

20, 40 oder 50 Jahre. Manchmal ist das Design der Leuchten-Klassiker sogar noch viel älter, geht etwa im Fall der Tischleuchte Wagenfeld WA/WG 24 von Tecnolumen bis in die Bauhaus-Ära zurück – und findet sich heute trotzdem noch in vielen modern eingerichteten Wohn-, Schlaf und Arbeitszimmern wieder. Das gilt beispielsweise auch für die Tischleuchte 6631 R Luxux, die von Bauhaus-Schüler Christian Dell in den 1930er Jahren entworfen wurde und als Neuauflage mittlerweile von KAISER idellTM vertrieben wird.

Es gibt sie wieder: Die ikonische Scherenleuchte 6718-W von KAISER idellTM

Eine weitere Design-Ikone der Bauhaus-Ära erlebt gerade eine echte Renaissance: Die ebenfalls von Christian Dell designte und heute von KAISER idellTM gefertigte Scherenleuchte 6718-W. Diese ikonische und absolut flexible Wandleuchte hat einen schwenkbaren Schirm, einen ausziehbaren Arm und basiert auf einer weltweit patentierten Drehlagerverbindung sowie dem Fassungsdom mit der Prägung „ORIGINAL KAISER-idell“. Sie war stilprägend für ganze Generationen, denn sie verbindet größtmögliche Funktionalität mit elegantem Design und einer beeindruckenden Lichtlenkung. Die Scherenleuchte 6718-W wird aus Stahl und Messing hergestellt, ihr Schirm hat entweder eine lackierte Hochglanz- oder eine matt-schwarze Oberfläche. Die Farbgebung in modernem Elfenbein-Ton, in Rubinrot, Mintgrün oder Dunkelblau ist zeitgemäß und spricht vor allem trendbewusste Kunden an. Wer es dagegen eher traditionell mag, ist mit den Versionen in Weiß, Schwarz oder Mattschwarz bestens bedient.

Hersteller Tecnolumen setzt auf Leuchten aus der Bauhaus-Zeit

Die Pendelleuchte HL 99. Foto: Tecnolumen

Die Pendelleuchte HL 99. Foto: Tecnolumen

Schnörkellose Formen, die Verbindung von Architektur, Handwerk und angewandter Kunst – dafür steht Bauhaus. Als Heimstätte der klassischen Moderne zwischen 1919 und 1933 prägt die von Walter Gropius in Weimar gegründete Kunstschule bis heute das zeitgenössische und moderne Design. Neben KAISER idellTM setzt aber auch Leuchten-Hersteller Tecnolumen hauptsächlich auf Leuchten aus der Bauhaus-Zeit. Als weltweit einziger Hersteller der Wilhelm Wagenfeld Tischleuchte hat das Unternehmen aus Bremen allerdings sogar Leuchten im Programm, deren Design noch weiter in die Geschichte zurückreicht. So wie die weltberühmte Pendelleuchte HL 99, die um etwa 1900 entworfen wurde. Von wem, das lässt sich leider nicht mehr feststellen, großen Ruhm hat die schlichte Leuchte mit der Opalglaskugel trotzdem erlangt – weil sie sich in allen Größen in nahezu jedes Wohnambiente integriert und mit einer diffusen Lichtverteilung eine besonders angenehme Atmosphäre schafft.

Nordisch-schlicht und durchdacht: Die PH-Leuchten von Louis Poulsen

Nicht ganz so alt aber mindestens genauso beliebt sind die Leuchten des dänischen Designers Poul Henningsen (1894 – 1967). Seine PH-Leuchten haben den Hersteller Louis Poulsen ab Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer echten Weltmarke gemacht und stehen heute stellvertretend für skandinavisches Design. Henningsen hat eine Leuchte kreiert, die eine einzigartige Lichtwirkung offenbart, absolut blendfrei ist und höchst ökonomisch arbeitet. Das warmweiße Licht wird aufgrund der durchdachten Konstruktion gleichmäßig waagerecht und senkrecht in den Raum abgegeben, weil mehrere, verschieden große Schirme übereinander angeordnet sind. Die PH 5 ist die Urform dieser Leuchte, die immer noch in echter Handarbeit hergestellt wird und als „Contemporary“-Variante in verschiedenen Farbvarianten natürlich in unserem Online-Shop erhältlich ist. Das charakterstarke PH-Prinzip wurde in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten von Louis Poulsen auch auf andere Leuchten übertragen. So gibt es mittlerweile auch Wandleuchten, Tischleuchten, Deckenleuchten und sogar Pollerleuchten für den Außenbereich im PH-Design.

Ein absoluter Leuchten-Klassiker und eine Ikone des skandinavischen Designs: Die Pendelleuchte PH 5, die Poul Henningsen für Hersteller Louis Poulsen entwickelt hat. Foto: Louis Poulsen

Ein absoluter Leuchten-Klassiker und eine Ikone des skandinavischen Designs: Die Pendelleuchte PH 5, die Poul Henningsen für Hersteller Louis Poulsen entwickelt hat. Foto: Louis Poulsen

Oluce steht seit nunmehr 70 Jahren für italienische Design-Klassiker

Die Stehleuchte Coupé 3321 von Joe Colombo. Foto: Oluce

Die Stehleuchte Coupé 3321 von Joe Colombo. Foto: Oluce

Für Fans des italienischen Designs ist neben Artemide vor allem der Hersteller Oluce der Inbegriff für echte Design-Klassiker. Das Unternehmen aus Mailand wurde vor 70 Jahren von Giuseppe Ostuni gegründet und hat mit so berühmten Leuchten wie der Zanuso 275 von Marco Zanuso, der Atollo von Vico Magistretti oder der Agnoli von Tito Agnoli bereits in den 1950er/1960er Jahren frühzeitig Weltruhm erlangt. Einige dieser Leuchten haben es sogar in die Ausstellung des Museum of Modern Art (MoMA) New York geschafft – so wie die Coupé 3321, die Joe Colombo 1967 für Oluce entworfen hat. Die beeindruckend schlichte Stehleuchte gibt das Licht direkt ab, wobei der Reflektor aus lackiertem Aluminium praktischerweise dreh- und höhenverstellbar ist. Ihr hochwertiges Äußeres erhält diese Leuchte unter anderem durch ihren Fuß aus lackiertem Metall und den verchromten Stab.

Prediger-Tipp: Viele Leuchten-Klassiker lassen sich natürlich auch mit energiesparenden Leuchtmitteln oder LED-Retrofits bestücken. Das schont die Umwelt. Und das Portemonnaie.

Hier geht’s zu unseren Design-Klassikern.