Tonone: Leidenschaft für Mechanik, Traditionen und authentisches Design

Die niederländische Leuchtenschmiede beeindruckt mit einem ganz eigenen, fast eigenwilligen Look. Handwerkskunst und die Kooperation mit lokalen Produzenten prägen das Design.

Industrieller Charme, deutliche Farben: Die Designs der niederländischen Leuchtenschmiede Tonone haben einen ganz eigenen Look. (Foto: Tonone)

Der Niederländer Anton de Groof gründete 2013 sein eigenes Lichtlabel, um minimalistische und dabei industriell geprägte Leuchten mit einer ganz eigenen gestalterischen Handschrift zu produzieren. „Wie können wir unsere Faszination für traditionelle Mechanik und Handwerkzeuge in zeitgenössisches Design umsetzen und dabei eine eigene Handschrift entwickeln?“ Diese Fragestellung treibt das niederländische Designbüro und Leuchtenlabel Tonone in seiner gestalterischen Arbeit an.

Begeisterung für technische Systeme

Designer Anton de Groof war schon als Kind von technischem Gestalten mit Systemen – wie etwa den Meccano-Baukästen – begeistert. Als er seine Firma 2013 in der mittelalterlich geprägten Stadt Den Bosch gründete, hatte er bereits eine genaue Vorstellung davon, wie er seine persönliche Vorstellung von authentischem und innovativem Leuchtendesign realisieren konnte.

Markantes Design mit viel Liebe zum Detail

Tonone steht für kühne, funktionale und geradlinige Produkte mit industriellem Charakter, die mit großer Sorgfalt und viel Liebe zum Detail in den Niederlanden gefertigt werden. Der gemeinsame Anspruch des Teams ist, unverwechselbare Leuchten in traditioneller Weise mit bewährten Werkzeugen und mechanischen Instrumenten zu produzieren. Um das zu erreichen, arbeiten die Designer mit erfahrenen Handwerkern aus der Region zusammen. Das erste Produkt des Labels, die Tischleuchte Bolt, entwarf Anton de Groof bereits 2008 im Rahmen eines Interior Design-Projekts für die Hauptverwaltung der Bekleidungsmarke „Scotch & Soda“. Nach dem Headquarter in Amsterdam gestaltete er insgesamt 75 Stores des Unternehmens und stattete sie mit dem Urmodell von Bolt aus. Fünf Jahre später holte er seinen ursprünglichen Entwurf aus dem Archiv, um die Leuchte weiterzuentwickeln und unter der Marke Tonone selbst zu vertreiben. Mittlerweile ist eine umfangreiche Familie aus Stehleuchten, Tischleuchten, Deckenleuchten und Wandleuchten daraus entstanden.

Die Tischleuchte Bolt mit seinen charakteristischen Gelenken ist der Klassiker aus dem Hause Tonone. (Foto: Tonone)

Bolt: Ikonischer Messingflügel als Stellschlüssel

De Groof wollte eine minimalistisch gestaltete Leuchte mit so wenig Formen und Fertigungsschritten wie möglich herstellen. Für Bolt wird Flachstahl auf raffinierte Weise gelasert, gefalzt und gebogen, sodass Schweißarbeiten nahezu überflüssig sind. Ebenso einfach wie durchdacht funktioniert auch die Gelenkkonstruktion der Leuchte: Sie basiert auf kleinen Lagerkugeln, die durch zwei Lochplatten und eine Feder zusammengehalten werden. Durch Lösen oder Festziehen der Feder lässt sich robuste Gelenk einstellen. Die Mechanik erforderte im ersten Entwurf zunächst drei Flügelmuttern für jede Leuchte – das erschien Anton de Groof zu viel, da es optisch unruhig wirkte. Also zerlegte er die Flügelmutter und machte den Messingflügel zum ikonischen Werkzeug und Erkennungszeichen der Leuchte, mit dem ihre Scharniere eingestellt werden.

Dieses Mitglied der Bolt-Familie interpretiert den klassischen Kronleuchter neu. (Foto: Tonone)

Design von Tonone: Mechanisch und minimalistisch

Zu den charakteristisch gestalteten Designleuchten von Tonone gehören außerdem folgende Familien:

  • Atlas – konstruktive Pendelleuchte mit poetischem Charme
  • Beads – funktionale Leuchtenserie mit einem kippbaren LED-Ring
  • Ella – grafisch-elegante Tischleuchte mit Dreibeistativ
  • Bella – Schraubenlos gestaltete Tischleuchte
Tonone Atlas Pendelleuchte hängt über einem Esstisch aus Holz

Atlas: Dekorativer Scharniermechanismus

Vom Prinzip mechanischer Techniken inspiriert, erweiterte das Designteam von Tonone sein Programm um einige außergewöhnliche Leuchtenkollektionen. Atlas ist eine konstruktive Leuchte mit poetischem Charakter. Ihren Charme verdankt sie einem kräftigen, zweckentfremdeten Scharniermechanismus aus Messing in Kombination mit einem transparenten mundgeblasenen Glasschirm. Atlas gibt es in zwei Größen, mit einem 450 mm breiten Schirm und in einer kleineren, 350 mm breiten Ausführung.

Tonone Beads Hängeleuchte hängt von der Decke vor weißem Hintergrund

Beads: Perlen als Inspirationsquelle

Ein kraftvolles, modernes Erscheinungsbild zeichnet die funktionale Leuchtenserie Beads aus. Mit ihrem individuell in alle Richtungen kippbaren sowie dimmbaren LED-Ring, bietet die Serie äußerst vielseitige Beleuchtungslösungen, unter anderem als Pendelleuchte, Stehleuchte oder Tischleuchte. Wie bei allen Leuchten von Tonone beruht die Gestaltung auch hierbei auf inspirierenden Beobachtungen aus dem Alltag: Die Idee entstand, als Anton de Groof seine Tochter dabei beobachtete, wie sie Perlen auf einen Faden aufzog. Form und Einfachheit der Perlen faszinierte den Designer, und so setzte er das Prinzip des Auffädelns in ein ebenso schönes wie funktionales Leuchtendesign um.

Tonone Ella Stehleuchte steht auf einem quadratischen Tisch in einem abgedunkelten Raum

Ella: Elegante, stark grafische Linienführung

Ein mundgeblasener Glasschirm, der von einem stabilen Dreibeinstativ aus Stahl getragen wird, unterstreicht die stark grafische, dabei aber elegant und leicht wirkende Linienführung der Stehleuchte Ella. Sowohl der transparente Schirm als auch die Variante mit grauem Glas sorgen für einen sanften Schimmer und harmonieren dabei mit dem weißen oder schwarzen Gestell und den Messingdetails.

Tonone Bella Stehleuchte steht auf einem weißen Stuhl vor einer weißen Wand mit einem Fenster

Bella: Schraubenloser Look mit Klicksystem

Bella vereinigt die Designwelten von Bolt und Ella. Die Tischleuchte ist schraubenlos gestaltet, lediglich die Fassung ist mit einer verdeckten Schraube gesichert. Ihre drei Beine setzen sich zum Lampenschirm hin fort und bilden so eine rippenartige Tragekonstruktion, auf deren Innenseite sich kleine Schlitze befinden. Dort lassen sich die drei separaten Schirmelemente befestigen, um eine Haube zu bilden.