Nachruf für Ingo Maurer: Trauer um einen herausragenden Lichtkünstler

Die Lichtwelt hat einen ihrer größten Designer verloren. Am 21. Oktober ist Ingo Maurer im Alter von 87 Jahren verstorben. Familie, Freunde und Bewunderer trauern um den bemerkenswerten Künstler. Der Öffentlichkeit vermacht er seine faszinierenden Leuchtenkreationen, die über seinen Tod hinaus von bemerkenswerten Mut und Kreativität zeugen.

Die Lichtwelt hat einen ihrer größten Designer verloren. Am 21. Oktober ist Ingo Maurer im Alter von 87 Jahren verstorben. Familie, Freunde und Bewunderer trauern um den bemerkenswerten Künstler. Der Öffentlichkeit vermacht er seine faszinierenden Leuchtenkreationen, die über seinen Tod hinaus von bemerkenswerten Mut und Kreativität zeugen.

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Ingo Maurer widmete sein Schaffen dem Licht. Foto: Ingo Maurer

1932 wurde Ingo Maurer als Sohn eines Fischers und Erfinders auf der Bodensee-Insel Reichenau geboren. Der Innovationswille des Vaters muss ihn geprägt haben, denn nach einer Ausbildung als Typograf in Deutschland und in der Schweiz, wanderte er in die USA aus und arbeitete dort als freier Designer in New York und San Francisco.

1965 kehrte Ingo Maurer aus den Vereinigen Staaten zurück und machte Halt in Venedig. Sein schmuckloses Pensionszimmer wurde lediglich durch eine nackte Glühbirne beleuchtet. Ein Schlüsselmoment für sein Lebenswerk, denn für den Designer war es Liebe auf den ersten Blick, wie er später selbst in einem Interview erklärte: „Eine Glühbirne ist so wichtig in unserem Leben, dass wir ihr eine größere Ehre erweisen sollten.“ Noch in der Pension zeichnete er den Entwurf seiner ersten Leuchtenidee und ließ sich sogar von den Glasbläsern in Murano einen Prototyp anfertigen. Es war die Geburtsstunde der Bulb, einer überdimensionalen Glühlampe aus Kristall mit einer Fassung aus verchromtem Metall, in der eine Glühlampe leuchtet.

Die Bulb: Ingo Maurers Liebe zur Glühbirne

Ingo Maurer war damit der Erste, der das Leuchtmittel absolut ins Zentrum rückte und so zugleich mit einer spielerischen Demonstration eine waschechte Hommage an die Glühlampe selbst schuf. Es ist also nicht verwunderlich, dass er mit seiner Kreation innerhalb kürzester Zeit große Bekanntheit erlangte. Und dass die Bulb den Grundstein für seine sehr erfolgreiche Firma bildete, die ebenfalls den Namen Ingo Maurer trägt. Im Jahr 1969 nahm dann das Museum of Modern Art in New York die Bulb in die ständige Design-Sammlung auf. Bis heute ist sie im New Yorker Museum zu bewundern. Viele weitere Leuchtenmodelle folgten und festigten in den vergangenen Jahrzehnten den Ruf von Ingo Maurer als Designer und mutigen Leuchtenhersteller.

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Die Campari ist erst auf den zweiten Blick als Leuchte erkennbar. Foto: Ingo Maurer

Faszinierend ist, dass Ingo Maurers Ideen auch heute noch zu überraschen wissen – oder den Betrachter in eine Märchenwelt zu entführen scheinen. Beste Beispiele sind da etwa die Tischleuchte Looksoflat, die eine ganz klassische Form zu haben scheint – wenn sie denn nicht zwei- statt dreidimensional wäre, oder aber die Pendelleuchte La Festa delle Farfalle, an der dreißig weiße Papierschmetterlinge um die Gunst einer Libelle buhlen. Er liebte es außerdem, das Prinzip der Tarnung einzusetzen: Wie etwa bei seinen Leuchten Campari Light oder Canned Light, die mehr Kunstobjekt der Popkultur sind und die sich erst beim Einschalten des Lichts als Leuchte zu erkennen geben.

Ein Leben geleitet von Schaffensdrang und Erfindergeist

In den letzten Jahren stammten zwar nicht mehr alle Entwürfe aus seiner Feder, aber die Firma Ingo Maurer ist ihrem kreativen Ruf treu geblieben. Mein Vater hat sich nie auf einen bestimmten Stil festlegen lassen. Einerseits verfolgen seine Leuchten eine technisch ganz klare Linie, andererseits ist ihr Design oft sehr verspielt. Diese Linie wollen wir auch in Zukunft beibehalten“, erklärte Tochter Claude Maurer 2016 in einem mit uns geführten Interview. Sie hatte seit 2011 gemeinsam mit dem Vater die Geschäfte geführt.

Nur wenige Tage vor seinem Tod wurde Ingo Maurers jüngstes Meisterwerk vorgestellt. Eine zwölf Meter lange Wolke aus reflektierenden Silberblättern, die durch Ventilatoren ständig in Bewegung gehalten werden, lassen das Münchener Residenztheater in neuem Licht erstrahlen. Dieses und all seine anderen, zuweilen witzigen, oft kuriosen und immer einzigartigen Lichtkunstwerke machen Ingo Maurer zu einer unvergesslichen Ikone in der Leuchtenwelt und sichern ihm einen festen Platz in der Geschichte der international erfolgreichen Lichtdesigner.