Lichtdesignpreis 2011 geht an Urbanscreen

In der Kategorie Lichtkunst gewann beim ersten deutschen Lichtdesign-Preis das Projekt Kreisrot des Bremer Kreativunternehmens 

In der Kategorie Lichtkunst gewann beim ersten deutschen Lichtdesign-Preis das Projekt Kreisrot des Bremer Kreativunternehmens Urbanscreen. Passgenaue Großbildprojektionen auf urbanen Oberflächen ist das Handlungsfeld ihrer Arbeit. Die Suche nach neuen Möglichkeiten, den städtischen Raum mit einer eigenen szenischen Lichtdramaturgie zu inszenieren, ist seit den Anfängen 2004 geblieben und hat sich zu einem komplexen Projektionsverfahren namens Lumentektur entwickelt.

Für das 90-jährige Jubiläum des Bauhaus in Dessau im Jahr 2009 haben die drei Künstler Thorsten Bauer, Till Botterweck , Manuel Engels eine Video-Projektion erschaffen, bei der die Fassade des Gästehauses nicht nur als flächige Projektionsfläche für animierte Grafiken genutzt wurde. Durch die besondere inhaltliche Herangehensweise an die Themen Rot und Kreis löst sich die Arbeit aus der rein technisch geprägten Video-Projektion und stellt durch die passgenaue Projektion einen klaren örtlichen und geschichtlichen Kontext dar. In poetischen Szenen beschreiben die Künstler die Fassade mit dramaturgischen Lichtszenen und spielen dabei mit unterschiedlichen Darstellungsebenen, abstrakten und realen Figuren und geben den historischen Publikationen Oskar Schlemmers (Bauhaus 1920-1929) eine Neuinszenierung am Ort des Ursprungs. Ein unverwechselbares Unikat.

Dabei haben sie allerlei Technik mit an Bord. High-End Projektoren mit 20.000 ANSI Lumen und geclusterte Medienserver gehören zum Standardrepertoire. Bevor die Bilder ihre visuelle Kraft entfalten,  werden Fassadenmodelle in Miniatur- oder Originalgröße vor laufender Kamera bespielt und getestet. Später legt sich das so entstandene Filmmaterial wie eine maßgeschneiderte Folie auf die bestrahlte Fassade.

Man darf gespannt sein, wie die Bremer Künstler den internationalen Dialog zwischen Video-Kunst und urbaner Kommunikation in den nächsten Jahren mitgestalten werden. Internationales Interesse besteht jedenfalls an den Lichtinszenierungen. So sind Projektionen am Guggenheim Museum in New York geplant. Am 30.6 wurde eine neue audiovisuelle Performance  zum 10-jährigen Jubiläum des Wiener Museum Quartiers in der Österreichischen Hauptstadt aufgeführt.