Jürgen Glauner: „Die Resonanz auf die LDM-Produkte ist überwältigend“

Mit seinem Unternehmen LDM setzte Gründer und Inhaber Jürgen Glauner schon früh auf die damals neuartige LED-Technologie. Teilweise sogar weit vor vielen anderen Herstellern. Dieser Mut zu Innovationen hat sich gelohnt, jetzt ist für LDM aber die Zeit gekommen, um den nächsten Schritt in Richtung Zukunft zu gehen.

Mit seinem Unternehmen LDM setzte Gründer und Inhaber Jürgen Glauner schon früh auf die damals neuartige LED-Technologie. Teilweise sogar weit vor vielen anderen Herstellern. Dieser Mut zu Innovationen hat sich gelohnt, jetzt ist für LDM aber die Zeit gekommen, um den nächsten Schritt in Richtung Zukunft zu gehen. Mit seiner neuen WYNG-Serie hat das Pforzheimer Unternehmen kürzlich auf der Light + Building 2016 in Frankfurt am Main für viel Aufsehen gesorgt. Umso schöner, dass sich LDM-Chef Jürgen Glauner trotz des ganzen Messetrubels die Zeit nahm, um dem Prediger Lichtjournal Rede und Antwort zu stehen. Hier ist unser Experteninterview:

Jürgen Glauner, Geschäftsführer von Markenhersteller LDM, erntete für seine innovativen WYNG-Leuchten in Frankfurt am Main viel Lob und Anerkennung. Nicht nur deshalb fiel sein Messefazit äußerst positiv aus. Foto: Prediger

Jürgen Glauner, Geschäftsführer von LDM, erntete für seine innovativen WYNG-Leuchten in Frankfurt am Main viel Lob und Anerkennung. Nicht nur deshalb fiel sein Messefazit äußerst positiv aus. Foto: Prediger

Prediger Lichtberater: Herr Glauner, konnten Sie sich auf der Messe bereits umsehen? Und wenn ja, welche Innovationen und Trends haben Sie ausgemacht?

Jürgen Glauner: Ich hatte noch keine Gelegenheit mich viel umzusehen, kenne aber natürlich die Stände der Aussteller im Umkreis unseres Messestandes. Viele Hersteller zeigen Leuchten, die vor allem direktes Licht abgeben. Außerdem wird sehr viel mit Linsen gearbeitet, auch farbiges Licht ist ein Thema. Trends und Innovationen konnte ich allerdings nicht direkt ausmachen. Es ist aber deutlich zu sehen, dass alle auf die LED-Technologie setzen. Man kann sicherlich sagen: Der Technologiewandel hin zur LED ist mittlerweile komplett abgeschlossen.

Prediger Lichtberater: Mit der WYNG-Pendelleuchte, die Ihr Unternehmen im September letzten Jahres auf den Markt gebracht hat, sorgt LDM auch in Frankfurt/Main für jede Menge Aufsehen. Was macht diese Leuchte denn so einzigartig?

Neue Wandleuchte: Die WYNG 6 Wall. Foto: LDM

Neue Wandleuchte: WYNG 6 Wall. Foto: LDM

Jürgen Glauner: Es gibt auf der Messe und auf dem Markt kein vergleichbares Produkt. Das ist auch das Feedback, das wir von vielen Besuchern bekommen haben. Denn im Gegensatz zu allen anderen Herstellern setzen wir mit dieser Leuchte nicht auf gerichtetes, sondern auf flächiges Licht. WYNG ist brillant und lichtstark, gleichzeitig aber blend- und schattenfrei. Die Resonanz auf unsere neuen Produkte ist jedenfalls überwältigend. Deshalb war es meiner Meinung nach auch der richtige Weg, neue Formen, Farben und Modelle der WYNG-Serie vorzustellen, für die die Messe als Markteinführung dient. So wird es die WYNG zum Beispiel bald als sechseckige Pendelleuchte WYNG 6, mit quadratischen Lichtpunkten und in anderen Farben sowie demnächst sogar als Stehleuchte WYNG Floor 6 und Wandleuchte WYNG Wall 6 geben.

Prediger Lichtberater: Was waren denn bislang die schönsten Komplimente, die Sie für Ihre WYNG-Leuchte bekommen haben?

Dass sie blendfreies Licht abgibt, in das man problemlos hineinschauen kann. Jemand meinte auch, dass die Transparenz der Leuchte ihr eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Andere Besucher sagten, dass sie auf der Messe nichts Vergleichbares gesehen hätten. Solche Komplimente freuen uns natürlich und bestärken mich in dem Gefühl, dass wir im 25. Jahr unseres Bestehens unsere bislang beste Messe erlebt haben – sowohl was unseren Auftritt, die neuen Produktlinien als auch die Besucherresonanz angeht.

Prediger Lichtberater: Sie haben es gerade angedeutet, LDM feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Haben Sie zu diesem Anlass etwas geplant?

Natürlich überlegt man sich zu solch einem Anlass etwas. Aber wir sind von allen Partyplänen abgerückt, weil wir lieber in neue Innovationen und Produkte investieren wollen. Wir haben für die Kunden trotzdem einige Aktionen in diesem Jahr geplant. Beispielsweise konnte auf der Light + Building die auf jeweils 50 Stück limitierte Tisch- und Stehleuchte Ecco LED Flamingo in knalligem Pink als Jubiläumsmodell erworben werden. Weitere Aktionen in diese Richtung sind im Jahresverlauf geplant, mehr will ich aber noch nicht verraten.

Prediger Lichtberater: So ein Firmenjubiläum ist natürlich ein guter Anlass um zurückzublicken. Was waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten Meilensteine von 1991 bis 2016?

 

Ein Merkmal zieht sich durch die gesamte Unternehmensgeschichte: Der Name LDM stand immer und steht auch weiterhin für Innovation.

So haben wir 1997 beispielsweise die Vector Tavolo Luna auf den Markt gebracht und waren damals der erste Hersteller, der eine Leuchte mit frei verschiebbaren Pendeln im Programm hatte. Die Ecco-Serie, mit der wir 2006 auf den Markt gegangen sind, war ebenfalls ein solcher Meilenstein. Denn daran war neu, dass diese Serie aus einem umfangreichen modularen System bestand, mit dem wir Lösungen für alle erdenklichen Situationen anbieten konnten. Der dritte Meilenstein, und das kann man jetzt schon so sagen, ist die WYNG-Serie. Auch hier nehmen wir wieder eine Pionierrolle ein, indem wir die LED nicht als Punktlichtquelle einsetzen, sondern stattdessen mit ihr flächiges Licht erzeugen.

Prediger Lichtberater: Was hätten Sie denn rückblickend anders gemacht?

Jürgen Glauner: Ich kann nicht sagen, dass ich etwas anders gemacht hätte. Denn ich war in dem Moment, als ich die jeweilige Entscheidung getroffen habe, davon überzeugt, dass es die richtige ist. Natürlich haben wir auch Fehler gemacht, die macht jeder. Aber entscheidend ist doch, dass man daraus lernt und die richtigen Schlüsse zieht. Was ich aber zugeben muss: Vielleicht haben wir vor einigen Jahren unterschätzt, wie schnell die LED-Technologie die herkömmliche Glühlampen- und Halogentechnik überholen würde. Rückblickend betrachtet hätte man deshalb vielleicht noch früher auf die Halbleitertechnologie setzen müssen. Aber der Meinung sind andere Leuchten-Hersteller sicherlich auch.

Prediger Lichtberater: Blicken wir noch kurz in die Zukunft: Wo geht denn die Reise von LDM in den nächsten Monaten und Jahren hin?

Wir werden weiterhin innovative Ideen und Problemlösungen entwickeln. Wie gewohnt als gutes Team. Jetzt liegt der Fokus aber erstmal voll und ganz auf den WYNG-Leuchten, was allerdings keineswegs heißt, dass wir uns auf dem bisher Erreichten ausruhen wollen. Das wäre auch fatal, denn dann würden wir sehr schnell den Anschluss verpassen. Wir wollen auch in Zukunft sehr viel mit unseren Kunden und den Händlern kommunizieren, um deren Wünsche und Anregungen berücksichtigen zu können.

Prediger Lichtberater: Es gibt nicht wenige Experten, die die Zukunft von Licht und Beleuchtung eher in ganzheitlichen Lichtlösungen und weniger in einzelnen Design-Leuchten sehen. Wie meistert LDM die enormen Herausforderungen, die das Unternehmen in einem immer dynamischeren Licht- und Leuchtenmarkt meistern muss?

Jürgen Glauner: Diese Entwicklung ist nicht neu. Die Hersteller von Design-Leuchten wollen natürlich ihre Produkte in den Vordergrund stellen, die Architekten versuchen dagegen alles, um die Leuchte komplett verschwinden zu lassen. Diese Diskrepanz gab es schon immer. Ich glaube aber, dass die klassische Leuchte auch in Zukunft sehr gefragt sein wird.

Denn die wenigsten Bauten sind auf integrierte, unsichtbare Leuchten ausgelegt. Soll heißen: Wenn Sie in eine sanierte Wohnung oder in ein fertiges Haus ziehen, haben Sie kaum noch Möglichkeiten, die Leuchten in die Architektur zu integrieren.

Es fehlt dann einfach an den baulichen Voraussetzungen. Bei LDM haben wir außerdem schon immer ganzheitliche Lösungen verfolgt. Das heißt, dass wir nie nur einzelne Leuchten, sondern stattdessen immer komplette Leuchtenfamilien anbieten. Das ist zum Beispiel bei der Vector Luna, der Ecco und jetzt eben bei der WYNG der Fall. Wohin der Trend aber gehen könnte, zeigen einige Hersteller auf der Light + Building: Dass eine Leuchte in Zukunft viel mehr sein kann als ein Lichtobjekt. Die App-Steuerung oder die Leuchte als Musikmedium – das sind technische Möglichkeiten, mit denen wir uns ebenfalls schon beschäftigen.

Die WYNG-Pendelleuchte gibt es demnächst in drei verschiedenen Ausführungen. Foto: LDM

Die WYNG-Pendelleuchte gibt es demnächst in drei verschiedenen Ausführungen. Foto: LDM

Prediger Lichtberater: Wie sieht Ihrer Meinung nach das Licht der Zukunft aus?

Jürgen Glauner: Das Licht der Zukunft war lange Zeit die LED und sie wird es wahrscheinlich auch noch ziemlich lange bleiben. Ich kann mir zwar vorstellen, dass andere Technologien an Bedeutung gewinnen, sehe aber aktuell überhaupt noch nicht, dass die LED über kurz oder lang von einer anderen Lichttechnologie abgelöst wird.

Prediger Lichtberater: Auch nicht von der OLED, von der immer wieder gesprochen wird? Haben Sie vielleicht sogar schon Ideen, wie Sie diese Technik für neue Leuchten nutzen könnten?

Jürgen Glauner: OLEDs sind eine schöne Sache, mit denen wir tatsächlich schon experimentiert haben. Wir haben aber recht schnell festgestellt, dass die OLED noch viel zu teuer, zu ineffizient und nicht lichtstark genug ist. Ich denke, dass die OLED-Technologie sich in allen Punkten weiter verbessern wird, glaube allerdings, dass das parallel zur LED stattfindet. Sie wird die LED erstmal nicht ablösen, da die LED noch erheblich effizienter, kleiner und besser ansteuerbar ist. Auch die Lichtfarbe der LED ist wesentlich besser.

Prediger Lichtberater: Der Leitspruch von LDM lautet: Konzentration auf das Wesentliche. Erklären Sie kurz, was Sie damit meinen.

Jürgen Glauner: Wir versuchen immer, uns auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. Also gutes Licht, eine ausgezeichnete Materialqualität, klare Formen und Strukturen. Das war bei LDM bislang immer so und wird auch in Zukunft so bleiben.

Prediger Lichtberater: Zum Abschluss noch eine vermeintlich einfache Frage: Welche ist Ihre Lieblingsleuchte und warum?

WYNG-6_Cube-Motiv_Euro-1

Jürgen Glauner: Von den LDM-Leuchten mag ich natürlich alle, da fällt mir die Entscheidung schwer, mich auf ein Modell festzulegen. Vor allem in die neue WYNG-Serie ist viel Herzblut und Liebe zum Detail geflossen und die neue WYNG 6-Variante zählt derzeit sicherlich zu meinen Lieblingsmodellen. Aber wenn ich ein Modell von einer anderen Firma nennen sollte, wäre das die Leuchte „Birds Birds Birds“ von Ingo Maurer. Sie hängt bei mir im Hausflur und zaubert mit mit ihrer positiven Ausstrahlung morgens und abends ein Lächeln ins Gesicht.

Prediger Lichtberater: Herr Glauner, vielen Dank für das interessante Gespräch.