„Die Vielfalt der Lichtkonzepte macht den Charme von Hamburg aus“

Lebkuchen und Zimtsterne liegt bereits seit September in den Supermarktregalen – nach und nach erstrahlen jetzt auch Deutschlands Innenstädte in weihnachtlichem Glanz. Doch wer kümmert sich eigentlich um die Weihnachtsbeleuchtung?

Lebkuchen und Zimtsterne liegt bereits seit September in den Supermarktregalen – nach und nach erstrahlen jetzt auch Deutschlands Innenstädte in weihnachtlichem Glanz. Doch wer kümmert sich eigentlich um die Weihnachtsbeleuchtung? Zum Beispiel in Hamburg? Unter anderem darüber sprachen wir mit Brigitte Engler vom City Management Hamburg. 

Ein "Sternenmeer" erstrahlt seit einer Woche im Hamburger Passagenviertel. Für das Lichtkonzept verantwortlich war der italienische Leuchten-Hersteller Artemide. Tausende kristalle leuchten dank moderner LED-Technik. Foto: Passagenviertel

„Sternzauber“: Artemide hat das Lichtkonzept für das Hamburger Passagenviertel entworfen, das im vergangenen Jahr erstmals verwirklicht wurde und auch in diesem Jahr wieder funkelt. Fotos: City Management Hamburg

Prediger Lichtberater: Sehr geehrte Frau Engler, nicht mehr lange und dann erstrahlen Deutschlands Innenstädte wieder im Lichterglanz. Wer kümmert sich eigentlich in Hamburg um die Weihnachtsbeleuchtung?

Brigitte Engler: Anders als in vielen anderen Städten wird die Weihnachtsbeleuchtung in der Hamburger Innenstadt durch die Interessengemeinschaften und die Grundeigentümer der jeweiligen Quartiere organisiert und finanziert. Diese wenden in jedem Jahr einen Betrag in Höhe von etwa 700.000 Euro für den festlichen Schmuck der City auf.

Prediger Lichtberater: Wie entsteht ein stimmiges Lichtbild, wenn verschiedene Händlerverbünde für die Weihnachtsbeleuchtung zuständig sind?

Brigitte Engler. Foto: Anna Daki

Brigitte Engler. Foto: Anna Daki

Brigitte Engler: Die einzelnen Interessengemeinschaften sind über das City Management miteinander vernetzt und stehen in einem engen Austausch. Die Quartiere lassen sich außerdem von professionellen Lichtberatern unterstützen, so hat beispielsweise der italienische Leuchten-Hersteller Artemide die Beleuchtung des Passagenviertels geplant.

Die Vielfalt dieser Lichtkonzepte macht den Charme der Weihnachtsbeleuchtung in Hamburgs Innenstadt aus

Prediger Lichtberater: Ab wann wird die Festbeleuchtung installiert und wann wird sie eingeschaltet?

Brigitte Engler: Die Aufbauarbeiten für die Beleuchtung beginnen im gesamten Innenstadtbereich bereits Anfang November. Das liegt daran, dass es nur einige wenige Unternehmen gibt, die in allen Bereichen der Stadt den Weihnachtsschmuck installieren. Offiziell eingeschaltet wird die Beleuchtung in jedem Jahr am Montag nach Totensonntag. Das ist in diesem Jahr der 23. November. An diesem Tag öffnen dann auch die Weihnachtsmärkte und die Märchenschiffe auf der Binnenalster ihre Türen.

Prediger Lichtberater: Ist eine ansprechende Weihnachtsbeleuchtung auch ein Wirtschaftsfaktor oder kostet sie ausschließlich Geld?

Brigitte Engler: Hamburg ist weit über die Grenzen Deutschlands hinweg für seine Attraktivität zu Weihnachten bekannt. Die attraktive und in den unterschiedlichen Bereichen der Stadt auch sehr individuelle Beleuchtung findet man in dieser Form in anderen Städten äußerst selten. 

Gerade in der Weihnachtszeit kommen zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland in unsere schöne Stadt, um dieses ganz besondere Flair zu erleben.

Damit ist die Weihnachtsbeleuchtung also auch ein Wirtschaftsfaktor – eine Investition in die Attraktivität der Hamburger Innenstadt.

Prediger Lichtberater: Welchen Stellenwert hat die LED-Technologie mittlerweile bei der Weihnachtsbeleuchtung?

Brigitte Engler: Nach Möglichkeit wurde inzwischen jede Weihnachtsbeleuchtung in der Hamburger Innenstadt auf LED-Technik umgerüstet. Die einmaligen Kosten hierfür amortisieren sich rasch, da sich die Verbrauchskosten für den Strom spürbar reduzieren.

Prediger Lichtberater: Haben Sie Tipps, worauf die Kunden beim Kauf von Weihnachtsbeleuchtung unbedingt achten sollten?

Brigitte Engler: Bei der Auswahl von Weihnachtsbeleuchtung für den Privatgebrauch empfehle ich, unbedingt auf die Qualität der Beleuchtung und ein entsprechendes Gütesiegel zu achten. Selbstverständlich würde ich mittlerweile nur noch Weihnachtsbeleuchtung mit LED-Technologie kaufen.

Prediger Lichtberater: Bunt oder klassisch warmweiß? Schlicht oder pompös? Wie schmücken Sie ihr Haus zu Weihnachten?

Brigitte Engler: Bei der Lichtfarbe muss es in jedem Fall klassisch warmweiß sein. In meinem Garten setze ich einige Bäume durch Lichterketten besonders in Szene. Natürlich wird auch das Haus innen gemütlich geschmückt.

Prediger Lichtberater: Verraten Sie uns noch kurz: Wo in der Hamburger Innenstadt gefällt Ihnen die Weihnachtsbeleuchtung am besten?

Brigitte Engler: Diese Frage kann ich nicht eindeutig beantworten. Die traditionellen Bögen im Neuen Wall sind für mich aus der Hamburger Innenstadt nicht mehr wegzudenken und gehören zur Weihnachtszeit wie die Weihnachtsmärkte. Besonders attraktiv finde ich aber auch den Sternenhimmel mit dem funkelnden Licht im Passagenviertel.

Prediger Lichtberater: Frau Engler, vielen Dank für das freundliche Gespräch!