RatgeberLichtplanung im Büro – worauf es ankommt!

Das Licht erfährt hierbei eine Neuinterpretation. In der Arbeitswelt von gestern bestand die Funktion von Fenstern primär darin, natürlich zu belichten und den „Insassen“ einen Ausblick nach draußen zu gewähren; die künstliche Beleuchtung bestand zumeist aus festinstallierten, an den Gebäudeachsen orientierten Leuchtkörpern. Und daran wiederum orientierte sich die Position der Arbeitsplätze im Raum – und ein zentraler Lichtschalter erlaubte die Wahl zwischen Helligkeit und Dunkelheit.

Das Kunstlicht wird als Bestandteil der Architektur verstanden. Leuchtmittel und Leuchten sind kleiner und leistungsfähiger, fügen sich dezent in die Architektur ein oder unterstreichen sie durch ihr eigenes Design. Je nach Tätigkeiten oder Raumsituationen stehen heute vielfältige Beleuchtungsarten zur Verfügung, z. B. direkt/indirekt strahlende Leuchten mit variabler Lichtverteilung für angenehme Deckenaufhellung und blendfreie Arbeitsplatzbeleuchtung oder flexible Kombinationen aus Steh- und Tischleuchten, die mit dem Schreibtisch wandern.

Es ist wichtig, dass am Planungsprozess, neben dem Architekten und Lichtplaner, auch Vertreter des Unternehmens beteiligt werden. Nur diese haben die erforderlichen Kenntnisse über spezifische Arbeitsabläufe, Tätigkeiten und Arbeitsmittel.

Ausreichend hohes Beleuchtungsniveau

Am Arbeitsplatz braucht das Auge eine ausreichende Beleuchtungsstärke, um nicht zu schnell zu ermüden. Mit zunehmender Beleuchtungsstärke nimmt auch die allgemeine Leistungsfähigkeit zu, die Motivation steigt und die Fehlerhäufigkeit sinkt.

Ausgewogene Helligkeitsverteilung

Zu kontrastreiche Leuchtdichten auf den unterschiedlichen Flächen im Raum führt zu schneller Ermüdung der Sehfähigkeit. Eine ausgewogene Helligkeitsverteilung mit einzelnen Hervorhebungen wirkt beruhigend und interessant.

Angepasste Blendungsbegrenzung

Gerade bei Bildschirmarbeitsplätzen kann Blendung die Sehleistung erheblich herabsetzen. Daher sollte eine überlegte Blendungsbegrenzungen der einzelnen Leuchten durchgeführt werden, damit störende Reflexe nicht auftreten.

Richtige Lichteinfallsrichtung

Die Lichteinfallsrichtung sollte sich bei Kunstlicht nach dem Einfall von Tageslicht richten. Sie hat Einfluss auf die Schattenbildung und Modellierung, die uns das räumliche Sehen ermöglicht. Bei ungewohnter Schlagschattenbildung können subtile Störungen wahrgenommen oder kann ein Gefühl von Gefahr ausgelöst werden.

Natürliche Lichtfarbe und Farbwiedergabe

Die Lichtfarbe unterstützt unterschiedliche Beleuchtungszwecke und Stimmungen. Das Farbspektrum bewegt sich zwischen warmweiß und tageslichtweiß. Indirektes Licht sollte dabei einen kälteren Farbton besitzten, direktstrahlende Leuchten eine wärme Lichtfarbe. Je nach Tätigkeit muss auch die Farbwiedergabe beachtet werden, damit die wahrgenommenen Farben nicht verfälscht werden.

Günstiger Energieverbrauch

Eine unbedingte Forderung bei der Planung einer modernen Beleuchtungsanlage ist, mit Energie sparsam und bewusst umzugehen. Die diversen Möglichkeiten hierzu ergeben sich jedoch nicht nur bei der Errichtung einer neuen Beleuchtungsanlage, sondern auch bei der Sanierung einer alten Anlage. Kombinierte Tageslicht- und Bewegungssensorik tragen einen entscheidenden Anteil bei der Erkennung von Präsenzzeiten und helfen so, bei unbesetzten Büro das Licht auszuschalten.