Allgemein: Mal schnurgerade, mal kurvenreich: Die Wege in unseren Gärten sind sehr verschieden angelegt, vom repräsentativen Zugang zum Haus bis zum romantisch-verschlungenen Pfad zur Gartenlaube. Mit der passenden Beleuchtung wird die zugeordnete Funktion des Wegs auch in der Dunkelheit gestalterisch deutlich gemacht. Die Definition des Wegs entscheidet damit auch über die Helligkeit. Verschlungene Wege im Garten benötigen nur wenig Licht zur Orientierung. Der viel benutzte Weg zum Hauseingang braucht hingegen mehr Licht, um eine sichere Benutzung zu gewährleisten. Auch Besucher sollen sich schließlich mühelos zurechtfinden können.
Aufgabenstellung/Planungsziel: Als erstes Planungsziel ist die Sicherheit der Wegeführung relevant: Man muss sehen, wohin man geht und dabei die Beschaffenheit des Bodens erkennen. Die richtige Positionierung der Beleuchtung verschafft eine gute Orientierung mit dem Überblick zum Verlauf des Wegs. Ob der Weg gerade oder geschwungen ist: Durch die richtige Anordnung der Leuchten kann man sich gut darauf einstellen. Für eine sichere Benutzung der Wege sollte auch eine Blendung ausgeschlossen sein. Hierfür bieten sich Lichtsysteme an, die die Lichtstreuung begrenzen und das Licht auf den Boden ausrichten. Neben Sicherheit und Gestaltung sollte auch eine gute Umweltverträglichkeit bei der Planung mit einbezogen werden. Die Lichtfarbe spielt dabei eine wesentliche Rolle. Insekten fühlen sich von blauem, kurzwelligem Licht angezogen. Bei Menschen hemmt ein weißes, helles Licht das Schlafhormon Melatonin. Ein warmes, indirektes Licht ist deshalb für Mensch und Tier verträglicher.
Eine gute Wegebeleuchtung sorgt für eine gleichmäßige Lichtverteilung auf der Wegefläche. Starke Helligkeitskontraste sollten dabei vermieden werden. Unsere Pupillen würden sich ständig auf die unterschiedlichen Hell- und Dunkelzonen einstellen, was für eine gestörte Wahrnehmung sorgt und damit Unsicherheit beim Nutzer erzeugt. Durch die versetzte Anordnung der einzelnen Leuchten am Wegesrand ist der Verlauf des Wegs gut zu erkennen.
Weniger Streulicht und stärkere Fokussierung ermöglichen Pollerleuchten mit gerichtetem Licht. Diese Lichtsysteme sind nach oben abgeblendet und geben ihre Helligkeit zielgerichtet nur in den unteren Halbraum ab. Es entstehen definierte Lichtkegel, deren Größe auch durch die Lichtpunkthöhe der Pollerleuchte bestimmt wird. Eine versetzte Anordnung ermöglicht für die gleichmäßige Ausleuchtung größere Abstände untereinander. Mit dem abgeblendeten Licht der Pollerleuchten lassen sich die Wege auf dem Grundstück besonders einladend und komfortabel gestalten. Pollerleuchten stellen ein vielseitiges Lichtsystem dar und bieten die Möglichkeit, eine Vielzahl technischer Zusatzfunktionen wie Steckdosen, Dämmerungssensoren oder Notlichtbetrieb zu integrieren.
Die Sicherheit bei der Wegenutzung zu gewährleisten und gleichzeitig verantwortungsvoll mit den entstehenden Lichtimmissionen umzugehen, ist ein wichtiger Aspekt der Planung einer umweltverträglichen Außenbeleuchtung. Neben der zeitlichen Begrenzung, einer weitgehenden Vermeidung von Streulicht in Richtung Nachthimmel und einer warmtonigen Lichtfarbe spielt die eingesetzte Lichtintensität eine große Rolle. Je geringer die Beleuchtungsstärke, desto weniger Störung beim Kontrast zwischen Dunkelheit und natürlichem Licht von Mond und Sternen.