Wagenfeld WG 24/WA 24: Eine Ausstellung für die Designikone

Sie geht stramm auf die 100 zu – und sieht trotzdem immer noch unglaublich gut aus. Die von Wilhelm Wagenfeld im Jahre 1924 entworfene Tischleuchte, die als Bauhaus-Leuchte zu weltweitem Ruhm kam, ist zweifelsohne eine echte Designikone.

Sie geht stramm auf die 100 zu – und sieht trotzdem immer noch unglaublich gut aus. Die von Wilhelm Wagenfeld im Jahre 1924 entworfene Tischleuchte, die als Bauhaus-Leuchte zu weltweitem Ruhm kam, ist zweifelsohne eine echte Designikone. Dass ihr nun sogar eine eigene Kunstausstellung gewidmet wird, unterstreicht ihren legendären Status einmal mehr. Ab dem 12. März bis einschließlich 10. Juli 2016 zeigt die Weserburg Bremen die Wagenfeld-Ausstellung „Leuchte! Designikone im Licht der Kunst“. Wir haben vorab einen Blick in den Ausstellungskatalog geworfen und finden: Der Ausflug nach Bremen lohnt sich.

Künstlerin Christina Kubisch, in Bremen geboren und in Berlin sowie Saarbrücken lebend, stattete Tecnolumens Wagenfeld 1997 mit Leuchtpigment- Farbe und einer Schwarzlicht- Lampe aus. Foto: Weserburg Bremen / Kunstwerk: Christina Kubisch

Künstlerin Christina Kubisch versah Tecnolumens Wagenfeld 1997 mit Leuchtpigment-Farbe und stattete sie mit einer Schwarzlicht-Lampe aus. Foto: Weserburg Bremen / Kunstwerk: Christina Kubisch

Die Ausstellung in der Weserburg, einem Museum für moderne Kunst, zeigt die berühmte Wagenfeld-Leuchte, die von Tecnolumen als einzige urheberrechtlich geschützte und von Prof. Wilhelm Wagenfeld persönlich autorisierte Reedition seit 1980 in Bremen gefertigt wird, in einem ganz neuen Licht. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn seit 1995 wurden 25 international und national bekannte Künstlerinnen und Künstler von Hersteller Tecnolumen eingeladen, die Leuchte kreativ zu bearbeiten bzw. sie zum Mittelpunkt ihrer Kunstwerke zu machen.

25 Künstlerinnen und Künstler haben die Leuchte unterschiedlich bearbeitet

Entstanden ist eine beeindruckende Vielfalt an modernen Kunstwerken, die das wechselvolle Verhältnis von Design und Kunst, von Funktionalität und Ästhetik im doppelten Wortsinn neu beleuchtet. Kurator Ingo Clauß von der Weserburg Bremen bringt es auf den Punkt, wenn er im Vorwort des Ausstellungskataloges schreibt: „Ihren großen Erfolg verdankt die Wilhelm Wagenfeld Tischleuchte der klaren, aufs Wesentliche reduzierten Formensprache. Wie kaum ein anderes Objekt steht sie für den Übergang zum modernen Industriedesign und ist bis heute ein Inbegriff für gute Gestaltung.“ Wagenfelds berühmte Tischleuchte verkörpert also den von Walter Gropius propagierten Anspruch einer neuen Einheit von Kunst und Technik – und genau das machte die Leuchte für die 25 Künstlerinnen und Künstler so interessant.

Unverwechselbare Wagenfeld-Leuchte als Inspiration für die Kunst

„Ölgemälde“ von Paul Renner 1995.

„Ölgemälde“ von Paul Renner (1995).

Tecnolumen-Geschäftsführer und Kunstsammler Walter Schnepel verbindet mit der Ausstellung „Leuchte! Designikone im Licht der Kunst“ einerseits seine Leidenschaft für Design und andererseits seine Liebe zur Kunst. Im Laufe von gut 20 Jahren ist auf Initiative des Tecnolumen-Chefs eine unglaubliche Vielfalt von Kunstwerken entstanden, deren zentraler Bestandteil stets die berühmte Bauhaus-Leuchte von Wilhelm Wagenfeld ist. „Die Werke reichen von wertschätzenden Entgegnungen über ironische Kommentare bis hin zu grotesken Verfremdungen“, erklärt Ausstellungskurator Ingo Clauß. Aus der mittlerweile in großen Stückzahlen serienmäßig gefertigten Leuchte machen die Künstlerinnen und Künstler durch ihre Bearbeitung 25 völlig einzigartige Wagenfeld-Leuchten, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dabei geht es jedoch nicht um alternative Lösungen für Form und Funktion, „die zum Klassiker erstarrte Leuchte wird vielmehr zu einem Kristallisationspunkt neuer Ideen und Ästhetiken, die in jedem Fall eine Erleuchtung garantieren“, so Clauß.

Ausstellung in der Weserburg läuft vom 12. März bis 10. Juli 2016

Die Ausstellung „Leuchte! Designikone im Licht der Kunst“ ist eine Kooperation mit der Maria und Walter Schnepel Kulturstiftung sowie der Wilhelm Wagenfeld Stiftung. Ermöglicht wird die Ausstellung mit großzügiger Unterstützung durch die Bremer Landesbank und Tecnolumen. Seit 1980 produziert die in Bremen beheimatete Firma Tecnolumen die einzige autorisierte Reedition der Wilhelm Wagenfeld Tischleuchte, die sich bis heute in großen Stückzahlen verkauft.

Alle wichtigen Informationen auf einen Blick:

Was: „Leuchte! Designikone im Licht der Kunst“
Wo: Weserburg Bremen, Museum für moderne Kunst
Wann: 12. März bis 10. Juli 2016
Kurator: Ingo Clauß, Weserburg Bremen
Künstlerinnen und Künstler: Ay-O, Michael Bette, Jochen Fischer, Christian Gürtler, Wolfgang Hainke, Richard Hamilton, Rolf Julius, Alison Knowles, Christina Kubisch, Christiane Möbus, Aldo Mondino, Davide Nido, Oliver Niewiadomski, Ann Noël, Paul Renner, Dieter Roth, Valentin Rothmaler, Takako Saito, Fritz Schwegler, Lisa Simon, Daniel Spoerri, Ben Vautier, Wolfgang Wagner-Kutschker, Emmett Williams, Susanne Windelen.

Dieses Kunstwerk des Italieners Aldo Mondino heißt "Jugend-stilo" und zeigt zwei Wagenfeld-Leuchten mit je einem Kleid aus Kugelschreibern. Foto: Weserburg Bremen / Kunstwerk: Aldo Mondino

Dieses Kunstwerk des Italieners Aldo Mondino heißt „Jugend-stilo“ und zeigt zwei Wagenfeld-Leuchten mit je einem Kleid aus Kugelschreibern. Foto: Weserburg Bremen / Kunstwerk: Aldo Mondino