Deutscher Lichtkunstpreis: Mischa Kuball im Kunstmuseum Celle geehrt

Er ist der Zweite, dem diese Ehre zuteilwurde: Der Düsseldorfer Mischa Kuball erhielt am vergangenen Sonntag im Kunstmuseum Celle den mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Lichtkunstpreis der Robert Simon Kunststiftung.

Er ist der Zweite, dem diese Ehre zuteilwurde: Der Düsseldorfer Mischa Kuball erhielt am vergangenen Sonntag im Kunstmuseum Celle den mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Lichtkunstpreis der Robert Simon Kunststiftung. Er ist damit Nachfolger des im Juli 2014 verstorbenen Otto Piene, der mit diesem Preis vor ziemlich genau zwei Jahren als Erster ausgezeichnet wurde.

Erhielt am vergangenen Sonntag im Kunstmuseum Celle den Deutschen Lichtkunstpreis: Mischa Kuball aus Düsseldorf, der nach Otto Piene 2014 erst der zweite Preisträger ist. Foto: Urs Müller / Kunstmuseum Celle

Erhielt am vergangenen Sonntag in Celle den Deutschen Lichtkunstpreis: Mischa Kuball aus Düsseldorf, der nach Otto Piene 2014 erst der zweite Preisträger ist. Foto: Urs Müller / Kunstmuseum Celle

Kuball arbeitet seit 1984 mit Licht und arbeitet seit 2007 als Professor an der Kunsthochschule für Medien in Köln, er ist assoziierter Professor für Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und seit 2015 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Künste in seiner Geburts- und Heimatstadt Düsseldorf. „Der Künstler wird ausgezeichnet für seinen herausragenden Umgang mit Licht als Medium der öffentlichen (Inter-)Aktion. Mischa Kuball macht damit insbesondere die sozialen und politischen Dimensionen des Lichts sichtbar. Er hat die Entwicklung der Lichtkunst in Deutschland und international entscheidend geprägt“, würdigte Museumsleiter Robert Simon die Auswahl des Preisträgers.

Auszeichnung wurde nach 2014 zum zweiten Mal vergeben

Und auch Kunsthistoriker Prof. Dr. Michael Schwarz, der die Laudatio am Sonntag hielt, verbeugte sich vor der Arbeit des Preisträgers: „Was ist es, was das Werk Mischa Kuballs so zeitgenössisch macht? Es ist der Bezug zum Menschen, der nicht nur betrachtet, sondern handeln darf, der einbezogen wird.“ Kuball entwickelt seine Lichtkunst aus den besonderen Bedingungen des jeweiligen Ortes, aus der Nutzung des Gebäudes, aus dessen Geschichte, der gegebenen Architektur oder aus dem Urbanen. Zu den bekanntesten Arbeiten von Mischa Kuball gehören „Refraction House“ von 1994 in der ehemaligen Synagoge von Stommeln in der Nähe von Köln, der Lichtinstallation „private light/public light“ auf der Biennale 1998 im brasilianischen São Paulo, der Projektion „Urban Context“ 2000 in Lüneburg oder das Projekt „New Pott“, das er im Rahmen der RUHR.2010 im Ruhrgebiet realisierte.

Politisch motivierte Projekte, die zum Mitmachen einladen

Seinen künstlerischen Ansatz beschreibt Mischa Kuball, der seit 1984 im öffentlichen und institutionellen Raum arbeitet, kurz und knapp mit diesen Worten: „Licht ist Soziologie, Licht ist Politik.“ Ihm geht es – unter Zuhilfenahme von Licht – um die Erforschung sozialer wie politischer Diskurse und Kodierungen, die stets mit den jeweiligen Orten verknüpft sind. Kuball reflektiert die unterschiedlichen Facetten, von kulturellen Sozialstrukturen bis hin zu architektonischen Eingriffen, welche den Wahrzeichencharakter und den architekturgeschichtlichen Kontext betonen. In seinen politisch motivierten und partizipatorischen Projekten verschränken sich öffentlicher und privater Raum, so dass eine Kommunikation zwischen dem Lichtkünstler, den Teilnehmern, dem Werk und dem urbanen Raum entsteht.